Das Buch trägt zur Neubelebung einer Soziologie der öffentlichen Verwaltung bei und lenkt die Aufmerksamkeit auf eine Arbeitswelt mit eminenter Bedeutung für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Kathrin Englert stellt die Frage nach dem Wandel im Amt neu, nämlich als Frage der Anerkennung, und beantwortet sie aus einer selten eingenommenen Perspektive, der der Verwaltungsakteure und -akteurinnen. Über die rekonstruierte Sicht der Beschäftigten entsteht ein lebendiges wie konfliktreiches Bild: Die unter dem Etikett des New Public Management angestoßenen Verwaltungsreformen tangieren in Finanzämtern den recht- und gleichmäßigen Steuervollzug, in Bürgerämtern die Bürgerorientierung. Es bedarf eines Wandels, aber gesucht ist angesichts der Ära des Besonderen eine legitimitätsstiftende Verwaltungskunst. Die entscheidende Herausforderung für den Dienst an der Allgemeinheit ist die Gesellschaft der Partikularität.