Produktdetails
- Verlag: Köln, Böhlau
- ISBN-13: 9783412084998
- ISBN-10: 3412084999
- Artikelnr.: 35989922
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Aufschlussreiche, wenn auch nicht immer bequeme Einsichten in das Schaffen Karl Friedrich Schinkels scheint dieser Band über die Geschichte der preußischen Bauverwaltung bereit zu halten. Glaubt man dem Rezensenten Wolfgang Pehnt, so werden in diesem Band vor allem zwei vorgefasste Meinungen über den romantischen Berliner Baumeister in Frage gestellt: Erstens "litt" er nicht an der Bürokratie, der er zehn Jahre lang vorstand, sondern er benutzte sie, um seine architektonischen Vorstellungen durchzusetzen und sah in der Verwirklichung eigener Bauideale durch andere keineswegs eine Einschränkung seiner Selbstverwirklichung. Zweitens ist dadurch aber auch seine persönliche Urheberschaft an einigen ihm zugeschriebenen Werken zweifelhaft - dies gilt etwa für den Leuchtturm in Rügen oder den berühmten, nie verwirklichten Entwurf für ein Kaufhaus Unter den Linden. Pehnt schildert hier mit Hochachtung Streckes akribische Beweisführungen. Den Autor selbst schildert Pehnt als "Ämterfreund". Nicht Schinkel, sondern die Bauverwaltung werde hier zum handelnden Subjekt der Architekturgeschichte. Als Kritik meldet Pehnt allerdings an, dass ein Vergleich mit anderen Bauverwaltungen, etwa in Bayern oder Baden, lohnend gewesen wäre, um das Spannungsfeld zwischen behördlichen Vorschriften und persönlichem Wirken der Architekten genauer zu vermessen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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