Eines Morgens werden die beiden Söhne aus der Schule gerufen: Der Vater ist tot. Etwas Geld im Portemonnaie, einen untadeligen Ruf und eine lächerliche Pension - mehr hat er ihnen nicht hinterlassen. Wie soll die Mutter ihre vier Kinder in Ehren hochbringen?
Als der älteste Sohn als Rauschgifthändler verhaftet und die Tochter mit einem Liebhaber in einer Absteige aufgegriffen wird, liegt für die ganze Familie der Schein ehrbaren Lebens in Trümmern.
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.12.2013NEUE TASCHENBÜCHER
Von der Würde
des Daseins
Wenn man sich die Ereignisse der jüngsten, turbulenten Zeit in Ägypten vor Augen führt, muss einem dieser Familienroman aus dem Kairo der Vierzigerjahre anachronistisch vorkommen, altväterlich, auch ein wenig zeitlos besserwisserisch. Und doch ist es ein kluges und in seiner Lakonie wunderbar poetisches Buch, eine zärtlich selbstkritische Erzählung über die Möglichkeiten eines anständigen Lebens in einer unanständigen, entgrenzten Stadt. Die beiden Brüder sind Kinder, als sie ihren geliebten Vater verlieren, die Mutter will sie auf einen redlichen Lebensweg bringen, aber das gelingt nur zur Hälfte. Der gute Ruf ist das Einzige, was sie haben; Geld hat der Vater nicht hinterlassen, mit der Verwandtschaft vom Lande hat man schon vor Jahren gebrochen. Die Würde zu behalten, darum geht es hier. Wie kann man sich als Mensch behaupten in einer Welt des Umbruchs, der existenziellen Unsicherheit, der Enge, der Schutzlosigkeit?
Nagib Machfus erzählt zwischen allen Details und um sie herum fast beiläufig vom Kern des Daseins, von den wesentlichen Bedingungen, auf die man selber, noch in der größten Armut, den größten Einfluss hat. HELMUT MAURÓ
Nagib Machfus:
Anfang und Ende.
Roman. Aus dem
Arabischen von Doris Kilias. Unionsverlag, Zürich 2013. 381 Seiten,
12,95 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Von der Würde
des Daseins
Wenn man sich die Ereignisse der jüngsten, turbulenten Zeit in Ägypten vor Augen führt, muss einem dieser Familienroman aus dem Kairo der Vierzigerjahre anachronistisch vorkommen, altväterlich, auch ein wenig zeitlos besserwisserisch. Und doch ist es ein kluges und in seiner Lakonie wunderbar poetisches Buch, eine zärtlich selbstkritische Erzählung über die Möglichkeiten eines anständigen Lebens in einer unanständigen, entgrenzten Stadt. Die beiden Brüder sind Kinder, als sie ihren geliebten Vater verlieren, die Mutter will sie auf einen redlichen Lebensweg bringen, aber das gelingt nur zur Hälfte. Der gute Ruf ist das Einzige, was sie haben; Geld hat der Vater nicht hinterlassen, mit der Verwandtschaft vom Lande hat man schon vor Jahren gebrochen. Die Würde zu behalten, darum geht es hier. Wie kann man sich als Mensch behaupten in einer Welt des Umbruchs, der existenziellen Unsicherheit, der Enge, der Schutzlosigkeit?
Nagib Machfus erzählt zwischen allen Details und um sie herum fast beiläufig vom Kern des Daseins, von den wesentlichen Bedingungen, auf die man selber, noch in der größten Armut, den größten Einfluss hat. HELMUT MAURÓ
Nagib Machfus:
Anfang und Ende.
Roman. Aus dem
Arabischen von Doris Kilias. Unionsverlag, Zürich 2013. 381 Seiten,
12,95 Euro.
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»Bücher wie dieses sind nicht zuletzt deshalb wichtig, weil sie uns das Fremde nah rücken.« Rainer Hartmann Kölner Stadtanzeiger