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Kants 'Staatsrecht' in der "Metaphysik der Sitten" stellt wohl die schärfste Analyse und Kritik der demokratischen Moderne nach 1789 dar. Das musste unerkannt bleiben, solange die immer wieder beklagte Problemverfassung der Spätschrift auf die angebliche Senilität des Autors zurückgeführt wurde oder man chaotische Vorgänge bei der Drucklegung für die Textverfassung verantwortlich machte. Tatsächlich aber ist sie Ausdruck der Brillanz einer bis heute unerforschten philosophischen Rhetorik, die als Höhepunkt und Glanzstück des Kantischen Schaffens angesehen werden muss. Indem Martin Welsch ihr…mehr

Produktbeschreibung
Kants 'Staatsrecht' in der "Metaphysik der Sitten" stellt wohl die schärfste Analyse und Kritik der demokratischen Moderne nach 1789 dar. Das musste unerkannt bleiben, solange die immer wieder beklagte Problemverfassung der Spätschrift auf die angebliche Senilität des Autors zurückgeführt wurde oder man chaotische Vorgänge bei der Drucklegung für die Textverfassung verantwortlich machte. Tatsächlich aber ist sie Ausdruck der Brillanz einer bis heute unerforschten philosophischen Rhetorik, die als Höhepunkt und Glanzstück des Kantischen Schaffens angesehen werden muss. Indem Martin Welsch ihr erstmals in der Geschichte der Kant-Literatur Achtung schenkt, deckt er zugleich eine bislang unbeachtete Spielart radikaler Volkssouveränität auf, die unsere politische Gegenwart in ein neues Licht stellt.Kant's 'Staatsrecht' in the "Metaphysik der Sitten" very likely represents the sharpest analysis and critique of democratic modernity after 1789. This, however, had to remain unrecognized as long as the repeatedly lamented problematic nature of this late text was attributed either to the alleged senility of the author, or else confusion created in the course of the printing process was blamed for its inscrutable composition. In fact, however, it is an expression of the brilliance of a philosophical rhetoric that has remained unexplored to this day and must be regarded as the culmination and pièce de résistance of Kant's oeuvre. By focussing the attention to this piece of writing for the first time in the history of Kant scholarship, Martin Welsch uncovers a hitherto unnoticed variant of the notion of radical popular sovereignty that sheds new light on our political present.