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Dem strafprozessualen Anfangsverdacht kommt eine Schlüsselfunktion für das Ermittlungsverfahren, die Inkulpation sowie Ermittlungsmaßnahmen zu. Dieser herausragenden Bedeutung werden seine unscharfen Voraussetzungen indes nicht gerecht. So bildet der Verdachtsgrad infolge des Rückgriffs auf den Maßstab diffuser »kriminalistischer Erfahrung« ein Einfallstor für Vorurteile. Die Arbeit zeigt, dass solche aufgrund von verfassungs-, völker- und europarechtlichen Demarkationslinien vor allem dann nicht berücksichtigungsfähig sind, wenn sie an personenbezogene Merkmale anknüpfen, und gelangt auf der…mehr

Produktbeschreibung
Dem strafprozessualen Anfangsverdacht kommt eine Schlüsselfunktion für das Ermittlungsverfahren, die Inkulpation sowie Ermittlungsmaßnahmen zu. Dieser herausragenden Bedeutung werden seine unscharfen Voraussetzungen indes nicht gerecht. So bildet der Verdachtsgrad infolge des Rückgriffs auf den Maßstab diffuser »kriminalistischer Erfahrung« ein Einfallstor für Vorurteile. Die Arbeit zeigt, dass solche aufgrund von verfassungs-, völker- und europarechtlichen Demarkationslinien vor allem dann nicht berücksichtigungsfähig sind, wenn sie an personenbezogene Merkmale anknüpfen, und gelangt auf der Grundlage kriminologischer Studien zu dem Ergebnis, dass die rechtlichen Grenzen einer vorurteilsbedingten Anfangsverdachtsschöpfung teilweise systematisch missachtet werden. Einen weiteren Schwerpunkt der Untersuchung bildet die Auswertung sowie Systematisierung einschlägiger strafprozessrechtlicher Rechtsprechung. Die Arbeit schließt mit einer liberal-rechtsstaatlichen Reformagenda.
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Rezensionen
»Die vorliegende Monografie zeichnet sich besonders durch die Einarbeitung kriminologischer Aspekte und die akribische Aufarbeitung von Meinungsstand und Judikatur aus. Das Problem wird vortrefflich herausgearbeitet und die am Ende gemachten Reformvorschläge erscheinen austariert. In Österreich fehlt eine vergleichbare Analyse zum Umgang mit Anfangsverdacht und Vorurteilen, obwohl der Anfangsverdacht seit 2015 in 1 Abs 3 StPO sogar eine Legaldefinition erfahren hat. Zahlreiche kritische Aspekte der vorliegenden Monografie können gut auf die österreichische Situation und Rechtslage übertragen werden und laden zu einer kritischen Reflexion ein. Vor diesem Hintergrund ist das Buch auch hierzulande besonders zu empfehlen.« Prof. Dr. Alois Birklbauer, in: Journal für Strafrecht, 5/2022