Anflutgeschwindigkeit beschreibt die Dauer vom Zuführen einer psychoaktiven Substanz bis zu ihrem (vollen) Wirkungseintritt. Diese hängt zum einen von der Substanz ab - die Anflutgeschwindigkeit bei oraler Aufnahme ist z. B. bei Amphetamin (ca. 5 bis 20 Min.) höher als bei MDMA (20 Min. bis zu 2 Std.) - vor allem aber von der Art der Verabreichung. Die langsamste Anflutgeschwindigkeit tritt im Allgemein beim oralen Konsum auf, gefolgt von nasaler und rektaler Verabreichung. Die schnellste Anflutgeschwindigkeit tritt bei intravenöser Verabreichung und bei Inhalation auf. Man geht davon aus, dass Anflutgeschwindigkeit und Suchtpotential einer Substanz in engem Zusammenhang stehen. So wird beispielsweise beim Rauchen der freien Kokainbase von einem höheren Suchtpotential ausgegangen, als beim nasalen Konsum von Kokain-HCl, ebenso kommt es bei der intravenösen Verabreichung von Opiaten wie Morphin oder Heroin (Diamorphin) zu einer schnelleren und stärkeren Suchtbildung als bei der oralen oder transdermalen Verabreichung (Fentanyl), wie sie z. B. bei Schmerzpatienten üblich ist.