Bachelorarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Führung und Personal - Sonstiges, Note: 1,7, Brandenburgische Technische Universität Cottbus (Institut für Werkstoffe und Produktionsforschung Lehrgebiet Arbeitswissenschaft/ Arbeitspsychologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Am 1. Januar 2012 trat die von der Bundesregierung beschlossene Rentenreform in Kraft, die eine schrittweise Erhöhung des Renteneintrittsalters von 65 auf 67 Jahre vorsieht. Diese rentenpolitische Maßnahme soll die Beitragssätze zur Rentenversicherung stabil halten und sicherstellen, dass das Rentenniveau in den nächsten Jahren nicht dramatisch absinkt (vgl. Deutsche Rentenversicherung (2011b)). Dahinter steht das seit langem bekannte Problem der sich verändernden Bevölkerungsstruktur in Deutschland. Es werden immer weniger Kinder geboren und die Menschen werden immer älter. Die einstige Bevölkerungspyramide hat sich in einen "Dönerspieß" verwandelt (Geißler (2008) S. 52).Das deutsche Rentensystem wurde zu einem Zeitpunkt eingeführt, als ein Rentner, der das 65. Lebensjahr erreicht hatte, im Schnitt noch knapp 10 Jahre lebte. Heute lebt er aufgrund des permanenten Anstiegs der Lebenserwartung noch etwa 20 und in Zukunft 30 Jahre. Dadurch kommt es zu einem Wandel in der Altersstruktur. Während im Jahr 1990 noch 4,2 Erwerbstätige einen Rentner finanzierten, zahlen in 20 Jahren nur noch etwa 2,1 Erwerbstätige in das Finanzierungssystem der Deutschen Rentenversicherung pro Rentner ein (vgl. Statistisches Bundesamt (2009)). Die Rentenfinanzierung wird also, so wie sie heute konzipiert ist, in Zukunft nicht mehr zu bewältigen sein.Das durchschnittliche Rentenzugangsalter lag im Jahr 2010 bei 63,2 Jahren, obwohl das gesetzliche Renteneintrittsalter bei 65 Jahren lag. Neben Krankheiten am Muskel-Skelett-System und Herz-Kreislauf Erkrankungen liegt es vor allem an psychischen Krankheiten, dass immer mehr Menschen unfreiwillig früher aus dem Berufsleben ausscheiden (vgl. Ziegler (2011)). Wer früherin Rente geht, ob aus gesundheitlichen oder anderen Gründen, muss allerdings erhebliche finanzielle Abschläge hinnehmen (vgl. Deutsche Rentenversicherung (2011b) S. 4). Um zukünftig also mit möglichst geringen Abschlägen zu leben, müssten die Arbeitnehmer knapp vier Jahre länger arbeiten als heute. Dies wirft die Frage auf, ob die Erwerbstätigen in Zukunft gesundheitlich in der Lage sein werden, bis zum Alter von 67 Jahren zu arbeiten. Um das zu erreichen, müssen Millionen Arbeitsplätze analysiert und umgestaltet werden. "Es ist eine gigantische Aufgabe, die der Staat nicht erledigen kann. Das müssen die Unternehmen tun", berichtete die Zeit (Niejahr & Seifert (2010)). [...]
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