Vierzig Jahre nach Anwerbung der ersten ausländischen Arbeitskräfte hat die Sozialarbeit mit Migrant(inn)en nichts an Aktualität eingebüßt: ihre Zielgruppen haben sich erweitert, und ihre Aufgaben sind vielfältiger geworden. Standen am Anfang die muttersprachlichen Sozialdienste für die Arbeitsmigranten aus den ehemaligen Anwerbeländern im Vordergrund, so entwickelten sich insbesondere in den 70er Jahren mit der Aussiedler- und Flüchtlingssozialarbeit zwei weitere, eigenständige Arbeitsfelder. Der strukturelle Wandel in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft führte innerhalb der Gruppe der Arbeitsmigranten zu neuen Problemlagen und gestiegenem Hilfe- und Unterstützungsbedarf. Leistungskürzungen der letzten Jahre erschwerten und verlängerten bei der Gruppe der Aussiedler die Eingliederung und einschränkende rechtliche Bestimmungen des Asylverfahrens- und Asylbewerberleistungsgesetzes prägten die Lebensumstände von Flüchtlingen. Besonders prekär wirkt sich der strukturelle Wandel bei jugendlichen Migrant(inn)en aus. Zur Untersuchung der Anforderungsprofile und Qualifikationsmerkmale in der Sozialen Arbeit der Caritas mit Migrant(inn)en und der konkreten Umsetzungsmöglichkeiten des Rahmenkonzepts 'Die Arbeit der Caritas mit Migranten' wurde von 1995 bis 1998 ein Praxisforschungsprojekt durchgeführt, dessen Ergebnisse und Erkenntnisse in diesem Buch zusammengetragen wurden.