Die Autoren dieses Bandes brechen mit dem herrschenden Gestus angewandter Ethik, »Moralprobleme zu lösen«. Vielmehr erkunden sie zwiespältige Resonanzen, die der Diskurs der angewandten Ethik hervorruft, indem er sich in den politischen Raum demokratischer Rechtsstaaten einschreibt. Das Spektrum der hier untersuchten Institutionalisierungen reicht von klinischen und nationalen Ethikkommissionen bis hin zu wirtschaftsethischen Unternehmensverfassungen, von Institutionen der Technikfolgenbewertung bis hin zu internationalen Konventionen, in denen Bioethik und Biorecht sich verbinden.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Einige Beiträge in diesem Buch findet Andreas Kuhlmann ausgesprochen borniert. Dazu gehört besonders der Aufsatz des Philosophen Klaus Peter Rippe, der behauptet, so der empörte Kuhlmann, nur Akademiker verfügten über die "ausreichend moralische Sensibilität", Politiker in ethischen Fragen zu beraten. Da hält es der Rezensent doch lieber mit dem kanadischen Philosophen Will Kymlicka, der abrät, sich allzusehr von philosophischen Theorien beeindrucken zu lassen: Philosophen seien nämlich notorisch uneins.
© Perlentaucher Medien GmbH
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