...doch das bange Gefühl teuflischer Umklammerung quäle sie oft, gesteht die sensible Autorin einer Freundin. Beruflich eingespannt in den Betrieb einer großen Klinik, wird sie mit Krankheits- und Lebensgeschichten überschüttet; gewählt als Mitglied des Stadtrats ihres sächsischen Heimatortes erlebt sie, wie weit das reales Geschehen von ihren Vorstellungen und Idealen entfernt ist. Für die "Tagträume" aus der Wendezeit ist längst kein Raum mehr, aber an dem häufigen Nachdenken über das Alltagsleben und den freimütigen protokollarischen Niederschriften hat Renate Preuß in ihrem Buch festgehalten und derart ein zeitgeschichtliches Dokument von besonderem Rang geschaffen.