Dirk Kurbjuweit
Broschiertes Buch
Angst
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Das Leben von Randolph Tiefenthaler scheint mit dem Kauf der schönen Berliner Altbauwohnung seine Erfüllung zu finden. Der Architekt und seine Familie ahnen nichts Böses, als der schrullige Herr Tiberius ihnen Kuchen vor die Tür stellt. Doch bald wird der Nachbar aus dem Souterrain unheimlich. Er beobachtet Tiefenthalers Frau, schreibt erst verliebte, dann verleumderische Briefe, erstattet sogar Anzeige. Die Ehe stürzt in eine Krise, das bloße Dasein des Nachbarn vergiftet den Alltag. Die unerträgliche Situation bringt Randolph auf einen entsetzlichen Gedanken ...
Dirk Kurbjuweit, geboren 1962 in Wiesbaden, war Redakteur der "Zeit", seit 1999 arbeitet er für den "Spiegel". Er hat bislang sechs hochgelobte Romane geschrieben, drei davon wurden fürs Kino verfilmt, darunter "Schussangst" und "Zweier ohne"; zuletzt erschien "Kriegsbraut" (2011). Für seine Reportagen erhielt Dirk Kurbjuweit 1998 und 2002 den Egon-Erwin-Kisch-Preis sowie zahlreiche weitere Auszeichnungen.
Produktdetails
- rororo Taschenbücher 25813
- Verlag: Rowohlt TB. / Rowohlt Taschenbuch Verlag
- Artikelnr. des Verlages: 18721
- 4. Aufl.
- Seitenzahl: 256
- Erscheinungstermin: 1. Juli 2014
- Deutsch
- Abmessung: 190mm x 115mm x 18mm
- Gewicht: 284g
- ISBN-13: 9783499258138
- ISBN-10: 3499258137
- Artikelnr.: 39962187
Herstellerkennzeichnung
Rowohlt Taschenbuch
Kirchenallee 19
20099 Hamburg
produktsicherheit@rowohlt.de
In Dirk Kurbjuweits Roman erzählt der Hauptprotagonist Randolph Tiefenthaler seine Geschichte. Er greift den Ereignissen etwas voraus, denn gleich zu Beginn erfährt man, dass sein Vater im Gefängnis sitzt und dort eine Strafe wegen Totschlags verbüßen muss. Dennoch ist das …
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In Dirk Kurbjuweits Roman erzählt der Hauptprotagonist Randolph Tiefenthaler seine Geschichte. Er greift den Ereignissen etwas voraus, denn gleich zu Beginn erfährt man, dass sein Vater im Gefängnis sitzt und dort eine Strafe wegen Totschlags verbüßen muss. Dennoch ist das Interesse an der Handlung sofort geweckt, da man unbedingt erfahren möchte, was einen alten Mann dazu treiben kann, die Familie seines Sohnes auf diese Art zu schützen.
Durch die gewählte Erzählperspektive erlebt man hautnah, wie die Angst sich langsam Randolphs Familie schleicht, dort die Atmosphäre vergiftet und schließlich den Alltag bestimmt. Man erfährt allerdings nicht nur von der Angst, die Tiberius durch sein Verhalten auslöst, sondern von tief verschütteten Ängsten, denen Randolph in seiner Kindheit ausgesetzt war.
Angst steht im Zentrum der Handlung. Es gelingt Dirk Kurbjuweit hervorragend die verschiedenen Facetten der Angst zu beschreiben, und zu vermitteln, welchen Einfluss sie nehmen kann. Die Protagonisten wirken sehr lebendig und ihre Reaktionen nachvollziehbar. Obwohl man sich beim Lesen manchmal wünscht, dass Randolph endlich mehr Rückgrat zeigt.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm lesbar. Man kann sich die entsprechenden Szenen gut vorstellen und hat das Gefühl, dass man Randolph gegenüber sitzt und seiner Geschichte lauscht. Diese ist durchgehend interessant und kann mit einer unverhofften Wendung punkten.
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Bei buecher.de wurde das Buch "Angst" als Buch der Woche angepriesen und dies war nun ein Antrieb um mich für die Leserunde auf lovelybooks.de zu bewerben. Ich gewann das Buch und da ich zwischendurch sehr gerne mal einen Psychothriller lese lag das Buch auch nicht lange im Regal. …
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Bei buecher.de wurde das Buch "Angst" als Buch der Woche angepriesen und dies war nun ein Antrieb um mich für die Leserunde auf lovelybooks.de zu bewerben. Ich gewann das Buch und da ich zwischendurch sehr gerne mal einen Psychothriller lese lag das Buch auch nicht lange im Regal. Angesprochen war ich auch vom Cover, auf dem mir die Angst förmlich entgegenschrie. Ich hatte also große Erwartungen und muss gestehen, das ich mit dem was ich dann las nicht gerechnet habe. Als Psychothriller betitetelt erwartete ich Spannung und Gänsehaut. Leider beginnt der Psychothriller sehr seicht und zieht sich auch so komplett durch das ganze Buch. Natürlich ist es interessant zu lesen wie die Angst in Randolphs Leben vorherrscht und sich schon seit der frühsten Kindheit wie ein roter Faden durch sein Leben zieht.
Natürlich ist es interessant, aber meine Erwartungen waren wirklich hoch und ich war nicht darauf gefasst nur die psychologische Seite zu betrachten. Randolphs Leben komplett vor mir ausgebreitet mit all ihrer Intimität.
Wer sich den Klappentext durchliest weiß im Prinzip schon das komplette Geschehen und wird hinterher sicherlich auch nicht darüber überrascht sein, wenn doch eine winzigkleine Wendung geschieht. Mich hat der Psychothriller jetzt nicht überzeugen können. Ich war eher gelangweilt. Natürlich ist ein Stalker ganz, ganz fürchterlich, wenn er in das Leben einer Familie eingreift und letztendlich sogar behauptet, das die Kinder von Randolph sexuell missbraucht werden würden. Herr Tiberius nimmt der Familie die Luft zum Atmen und für mich ist nicht klar, warum Randolph bemerkt das er mit Rechtsanwälten und Co nichts bewirken kann nicht die Wohnung verkauft und neu anfängt. Bewundert hätte ich es auch, wenn er Herr Tiberius am Kragen gepackt hätte und ihn zur Rede gestellt hätte, aber Nein, Randolph verkriecht sich und sitzt die Situation aus. was mich auch völlig genervt hat war die Tatssache das sich Randolph innerlich zurückzieht und das Geld verpulvert indem er sich in Nobellokalen mit 5 Gänge Menüs verwöhnen lässt. Ich käme nie auf die Idee ohne meine Familie essen zu gehen. Ist dies Randolphs Art um mit dem Leben fertigzuwerden?
Irgendwann ist das Maß voll und wir lesen gleich schon von Anfang an vom Tod des Herrn Tiberius und nach und nach wird auch klar warum er sterben musste. Wir lesen davon, das Randolph seinen Vater im Gefängnis besucht und sich dabei sichtbar unwohl fühlt.
Der Roman beleuchtet komplett die psychologische Schiene und jemand anderes wie Randolph hätte die Situation sicherlich ganz anders angegangen. Was ich gemacht hätte weiß ich natürlich nicht, aber Selbstjustiz wäre jetzt nicht meine Lösung des Problems.
Der Vater ein Waffennnarr der etwa 300 unterschiedliche Waffen besitzt und anstatt mit der Familie in den Urlaub zu fahren werden immer mehr Waffen angeschafft. Schon alleine dadurch entwickelt sich Randolph zum Pazifisten. Die Angst vor der Waffe liegt schon in der Kindheit begraben als Randolph fürchtete vom Vater erschossen zu werden. Nichts hasst er mehr als Waffen und Gewalt. Warum also nach einer Waffe greifen und Herrn Tiberius erledigen?
Ich quälte mich zwar jetzt nicht vollkommen durch das Buch, aber die ganzen 256 Seiten wartete ich auf den großen Showdown, der dann letztendlich auch kam, mich aber nicht berühren konnte. Ich hatte mir einfach etwas anderes vorgestellt unter der Genre Psychothriller, das ich letztendlich ein klein wenig enttäuscht wurde vom fehlenden Kick. In der Leserunde wurde der Satz "Ich wurde nicht geflasht" verwendet und das trifft es auch in meinem Fall wie die Faust aufs Auge.
Eingeschränkte Leseempfehlung!
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Randolph Tiefenthaler zieht mit seiner Familie in eine Eigentumswohnung in Berlin-Lichterfelde. Die gutbürgerliche Umgebung und die angenehme Nachbarschaft machen den Architekten zuversichtlich, mit dieser Wohnung die richtige Wahl getroffen zu haben. Doch dann ändert sich die Situation. …
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Randolph Tiefenthaler zieht mit seiner Familie in eine Eigentumswohnung in Berlin-Lichterfelde. Die gutbürgerliche Umgebung und die angenehme Nachbarschaft machen den Architekten zuversichtlich, mit dieser Wohnung die richtige Wahl getroffen zu haben. Doch dann ändert sich die Situation. Der zunächst überaus freundliche Nachbar aus dem Souterrain wandelt sich, wird von der Kuchen und Plätzchen schenkenden Freundlichkeit zu einer die Normalität fressenden und den Alltag vergiftenden Bedrohung. Herr Tiberius bezichtigt die Tiefenthalers, ihre Kinder zu missbrauchen und treibt die Familie mit den haltlosen Anschuldigungen fast in den Wahnsinn…
Dirk Kurbjuweit hat mich mit „Angst“ sehr schnell in seinen Bann gezogen. Die Geschichte beginnt im Gefängnis mit dem eigentlichen Ende der Ereignisse: Randolphs Vater wurde wegen Totschlags zu mehreren Jahren Haft verurteilt. Im Folgenden berichtet Randolph dann, wie es dazu kam, dass sein Vater diese Strafe verbüßt.
Dazu lässt der Autor seinen Hauptprotagonisten sehr eindringlich aus seinem Leben erzählen.
In zahlreichen Rückblenden erfährt der Leser, mit welchen Ängsten Randolph Zeit seines Lebens zu kämpfen hatte und hat. Daraus erklärt sich sein zögerliches Verhalten während der aktuellen Geschehnisse. Schon frühzeitig ist Randolph klar, dass er hätte eingreifen müssen, um Herrn Tiberius von seinem Tun abzuhalten. Aber immer wieder kann Randolph sich nicht aufraffen, jede Gelegenheit für ein klärendes Gespräch lässt er verstreichen.
Der Autor versteht es hervorragend, Randolphs Unglaube und seine Verzweiflung zu vermitteln, als er - der gute Bürger, dem Unrecht getan wird – von der Justiz allein gelassen wird. Die Hilflosigkeit wächst und als die Situation für die Familie unerträglich wird, greift man zu einer drastischen Maßnahme.
Auch wenn ich persönlich Selbstjustiz als einzigen Ausweg nicht nachvollziehen kann (ich wäre einfach aus dieser Wohnung ausgezogen), hat sich bei den Tiefenthalers dieser Gedanke als einzige Lösung ihres Problems festgesetzt.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, die Geschichte der Familie Tiefenthaler hat mich durchweg gefesselt und sehr bewegt. Ich fand es spannend und erschreckend zugleich, wie schnell Alltag und Normalität durch eine Lüge aus der Bahn geworfen werden können.
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