Die multimodale Studie zum Spannungs- respektive Angsterleben im Horrorfilm ist Teil eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Kooperationsprojektes zwischen Filmwissenschaft (Universität Mainz) und Informatik (Universität Hannover), das dem Ausbau der digitalen Infrastruktur dient. Dies erfolgt über die Entwicklung einer Softwareplattform, die es Forscherinnen und Forschern ermöglicht, automatisiert und manuell Daten aus audiovisuellem Material zu gewinnen. In diesem ersten exemplarischen Forschungsprojekt wurden zur Untersuchung eines 20 Filme umfassenden Slasher-Film-Korpus, einem Sub Genre des Horrorfilms, einerseits das System zur manuellen Annotation sowie andererseits die grundlegenden algorithmischen Verfahren zur Erhebung von Einstellungslängen, Kameragrößen, den Helligkeits- und Laustärkewerten und zur Erkennung von Gesichtern in das System implementiert. Kann das Auslösen einer Angstreaktion als funktionaler Kern beim Spannungserleben eines Horrorfilms betrachtet werden, ermittelt die Arbeit, unter der Verwendung explorativ-statistischer Verfahren, Regelmäßigkeiten im Aufbau von diesbezüglich relevanten Inhalten. Die Untersuchung zeigt letztlich, dass Slasher-Filme durch ihre Inszenierung Eigenschaften von Gefahrensituationen simulieren, auf die das Publikum von Natur aus sensibilisiert ist.