So vom Handlungsansatz war ich ja begeistert, auch wenn ich ihm Nachhinein nicht das Gefühl loswerde, dass das Buch auch irgendwo mittendrin angefangen haben könnte. Mag vielleicht Empfindungssache sein – ich hatte anfangs ein wenig Findungsprobleme: so musste ich erst einmal die Personen sortieren,
sowie auch gleich einen Handlungs-Höhepunkt verarbeiten, der mir erst einmal nicht wirklich in die…mehrSo vom Handlungsansatz war ich ja begeistert, auch wenn ich ihm Nachhinein nicht das Gefühl loswerde, dass das Buch auch irgendwo mittendrin angefangen haben könnte. Mag vielleicht Empfindungssache sein – ich hatte anfangs ein wenig Findungsprobleme: so musste ich erst einmal die Personen sortieren, sowie auch gleich einen Handlungs-Höhepunkt verarbeiten, der mir erst einmal nicht wirklich in die Handlung passen wollte, aber nach einer kurzen Lesezeit ging es dann.
Ich denke mal, hier kann ein Kind / Jugendlicher schon vielleicht geringe Probleme bekommen und vielleicht auch die Lust verlieren, denn wenn man nicht genau und aufmerksam liest, kann man schnell ins "schleudern" kommen.
Betrachte ich die Handlung mal alleine auch in Hinsicht auf das Ende, dann hätte ich schon gedacht – Anbetracht dessen, dass es sich um ein Jugendbuch zu einem ernst zu nehmenden Thema [Gefahren im Internet sowie sorgloser Umgang mit persönlichen Angaben] – das hier ein wenig dem Grundgedanken – eben dem sorglosen Umgang mit persönlichen Angaben im Internet - entgegen gewirkt werden würde: Wie oft hat man es schon gelesen / gehört, dass Kinder im Internet Abos abgeschlossen haben, oder auch soviel von sich erzählt haben, dass ihnen aufgelauert wurde, und die Kinder dann nicht mehr gesehen wurden, weil sich irgendein Perversling an ihnen vergangen und das Kind dann tot verscharrt hat. Und genau an diesem Punkt – ohne nun zu viel vom Buchinhalt zu verraten – hätte ich mir einen gegensteuernden Ansatz bzw. eine intensivere Ausarbeitung gewünscht, sprich das der jugendliche Leser einen Gedankenansatz bekommt, um über sein Tun und Handeln in den Welten des Cyberspace nachzudenken. Leider kommt genau dieser Aspekt nicht so wirklich herüber
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Dieses liegt auch ein wenig an den Charakteren , welche zwar gut und doch recht realistisch dargestellt sind, aber dann doch sehr naiv wirken. Zwar werden hier auch die Ängste dargestellt, aber eben die realistische Zwischenmenschlichkeit doch sehr schleifen gelassen, statt ein wenig pädagogisch zu wirken.
Denn das ist ja meiner Meinung nach schon der Sinn eines Jugendbuches , welches solch ein wichtiges Thema als Handlung inne hat. Dem Leser auf ernst zu nehmende aber doch spielerische Weise ein wenig gesunden Menschenverstand einzuhauchen, um eben nicht Gefahr zu laufen, viel preis zugeben und dann eventuell verschleppt zu werden…. Man weiß ja nie , wer sich alles so im Internet herum treibt.
Ok, hier sind auch die Eltern ein wenig gefragt, in dem sie selber schauen was ihr Zögling so im Internet treibt. Man kann sich da ja auch mit Kindgerechter Software behelfen… klar lässt sich das nicht immer vermeiden, dass die lieben Kinder auch mal alleine im Netz sind …
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… doch ich schweife ab… was ich zum Ausdruck bringen will, ich hatte mir doch ein wenig mehr von diesem Buch versprochen. Vom inhaltlichen – gerade zum Schluss des Buches - her keimt schnell der Gedanke auf, dass fremde Chatpartner gar nicht sooo Schlimm sind, und genau das finde ich ein wenig schade. Auch wenn man wohl in diesem Punkt unterschiedlicher Meinung sein kann, aber ich gestehe, das Ende hat mir nicht wirklich gefallen – um die Worte von einer zu nehmen, weil ich die einfach treffend finde: zu happylich. Auch im Gesamten – also Handlung im Zusammenspiel mit den Charakteren – ein wenig zu kühn, wenn auch wie schon erwähnt ansatzweise recht treffend, aber eben nicht passend zum Ende geführt.
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Bleibt nicht mehr viel über zu erwähnen: lediglich Unterhaltungswert in Form von Spannung und der berüchtigte Punkt Schreibstil . Nun gut, der Unterhaltungswert ist nicht so hoch, wie man es von einem angepriesenen Thriller erwartet, aber es ist durchaus eine durchgehende Spannung vorhanden, auch wenn diese manchmal gewaltig abflacht, weil der Schreibstil dann doch für massive Längen sorgt, bedingt durch exzessives durch kauen mancher Handlungspassagen.