Die oftmals farbintensiv wirkenden Bilder von Anja Pletowski bestechen durch malerisch begründete Offenheit wie durch formale Reduktion. Das Thema der menschlichen Figur wird demnach nicht länger im Sinne des visuell begründeten Abbildlichen erfasst, sondern gibt eine allgemeine, zuvorderst innovativ begründete Leitidee vor. Farbe und Form erzeugen eine malerisch begründete und suggestiv wirkende Symbiose, in der sich das Moment des Figürlichen als eine letztendlich unverzichtbare inhaltliche Klammer erweist. Erfahrung des Wirklichen resultiert aus der Verbindung von eigengesetzlich begründeter Malerei und dynamisch erfahrener Intuition, in der das Physische und das Psychische auf unverhohlene Weise einander angenähert werden.