Wie kann man überhaupt Religionen miteinander vergleichen? Für jeden Vergleich bedarf es einer gemeinsamen Grundlage, auf der zwei verschiedene Dinge miteinander verglichen werden können. Worin soll diese Grundlage bestehen, wenn doch die Religionen selbst den Anspruch erheben, die Grundlage für alles andere zu liefern? Die Überzeugung, dies könne eine allen Menschen gemeinsame Vernunft sein, die allein durch objektiver Beobachtung und logischer Schlussfolgerung sich an der Wahrheit orientiert, ist von der Wissenschaft selbst widerlegt worden: Jede Wissenschaft beruht selbst auf nicht rational begründbaren Axiomen, wie die Religionen auch.Der interreligiöse Dialog hat dieses Dilemma bislang nicht ausreichend berücksichtigt. Diese Arbeit stellt sich der Problematik, indem sie die grundlegenden Aussagen von Religion und Wissenschaft als axiomatische Systeme gleichwertig nebeneinander stellt und eine neue Theorie über die Begegnung solcher Systeme entwirft. Sie eröffnet so eine neueSicht des interreligiösen Dialogs und neue Möglichkeiten der Verständigung.