Über zwanzig Jahre hat der junge Theologe Johann Peter Hebel seine Leseeindrücke festgehalten, die wichtigen wissenschaftlichen Quellen notiert: für Theologie, Philosophie, Literatur und die Popularästhetik seiner Zeit gilt das gleichermaßen. Bibelkritik, aufklärerische Theologie, die kritische Auseinandersetzung mit der Philosophie Kants und seiner Schüler, die Rezeption der "Anakreontik", die Lektüre der Schriftsteller der "Empfindsamkeit" sowie die Konzeption einer praktischen Ethik im Anschluss an die antike Schule der Stoa - das theoretische Fundament von Hebels Denken und Werk wird durch die Auswertung der drei überlieferten "Excerpthefte" erstmals in seiner Genese deutlich und eröffnet überraschende und bisher völlig unbekannte theoretische Kontexte.