Die Auseinandersetzung mit dem Faschismus ist ein Prüfstein politischer Bildung. An diesem Punkt schneiden sich unterschiedliche Linien kritischer Pädagogik: Historisches Wissen, Subjektorientierung und Gegenwartsanalyse müssen in ein produktives Verhältnis gesetzt werden, das Handlungsperspektiven eröffnet. Kritik zeigt sich als Schlüsselbegriff, der aus seiner moralisch-normativen Verengung zu befreien, d. h. materialistisch zu begründen ist. Dabei stellt sich die Frage, wie sich das Kritische in Gramscis Konzept des Alltagsverstandes verorten lässt. Zugleich muss geklärt werden, wie das Antizipatorische von Kritik als Utopie in der kritisch-politischen Bildung an Relevanz gewinnen und gestaltbar werden kann.