Wer war diese Anna Amalia, die sich von der charmanten jungen Rokokoprinzessin zur Schutzgöttin der Künste wandelte?
Dieser reich bebilderte Band illustriert den Lebensweg einer vielschichtigen Persönlichkeit, der es gelang, die eigenen künstlerischen Interessen für die kulturelle Entwicklung des Herzogtums Weimar fruchtbar zu machen. Das klassische Weimar ist ohne Anna Amalia (1739 - 1807), die Mutter Carl Augusts, undenkbar. Unter ihrer Regentschaft verwandelte sich die kleine Residenz zum geistigen Zentrum der Goethezeit. Es gelang ihr, herausragende Geister der Epoche darunter Goethe, Wieland, Herder und Schiller an ihren Hof zu ziehen. Sie begründete den "Weimarer Musenhof" mit seinen berühmten Leseabenden; sie förderte das deutsche Theater und verband das aristokratische Rokoko mit der neuen bürgerlichen Gefühlskultur. Ihre große Italienreise spiegelt die Italienbegeisterung der Zeit und Goethes Einfluss. Annette Seemann schildert den Lebensweg einer der bedeutendsten aufgeklärten Fürstinnen ihrer Zeit. Ein Akzent ihrer Darstellung liegt auf dem vielleicht größten Verdienst der Herzogin: der Gründung der "Herzogin Anna Amalia Bibliothek". Nach dem verheerenden Brand des Jahres 2004 wird sie in Anna Amalias 200. Todesjahr nach umfangreichen Restaurierungen wieder zur Benutzung freigegeben.
Dieser reich bebilderte Band illustriert den Lebensweg einer vielschichtigen Persönlichkeit, der es gelang, die eigenen künstlerischen Interessen für die kulturelle Entwicklung des Herzogtums Weimar fruchtbar zu machen. Das klassische Weimar ist ohne Anna Amalia (1739 - 1807), die Mutter Carl Augusts, undenkbar. Unter ihrer Regentschaft verwandelte sich die kleine Residenz zum geistigen Zentrum der Goethezeit. Es gelang ihr, herausragende Geister der Epoche darunter Goethe, Wieland, Herder und Schiller an ihren Hof zu ziehen. Sie begründete den "Weimarer Musenhof" mit seinen berühmten Leseabenden; sie förderte das deutsche Theater und verband das aristokratische Rokoko mit der neuen bürgerlichen Gefühlskultur. Ihre große Italienreise spiegelt die Italienbegeisterung der Zeit und Goethes Einfluss. Annette Seemann schildert den Lebensweg einer der bedeutendsten aufgeklärten Fürstinnen ihrer Zeit. Ein Akzent ihrer Darstellung liegt auf dem vielleicht größten Verdienst der Herzogin: der Gründung der "Herzogin Anna Amalia Bibliothek". Nach dem verheerenden Brand des Jahres 2004 wird sie in Anna Amalias 200. Todesjahr nach umfangreichen Restaurierungen wieder zur Benutzung freigegeben.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Ohne verschleiernde "Glorifizierung" komme Annette Seemann in ihrer Biografie aus, lobt Rezensent Alexander Kosenina. Unter diesem Blickwinkel erscheine Anna Amalia als eine gebildete "Dilettantin", die an die Bedeutung des von ihr initiierten Musenhofes kaum heranreiche. Auch habe sie mit den wirklich avancierten intellektuellen Tendenzen der Zeit, wie beispielsweise ihr Onkel Friedrich mit Voltaire, nichts anfangen können. Weimar, referiert der Rezensent ernüchternd, sei, europäisch gesehen, doch Provinz geblieben, trotz Goethe & Co. Respekt gebühre Anna Amalia hingegen in politischer und gesellschaftspolitischer Hinsicht. Als achtzehnjährige Witwe habe sie bis zur Volljährigkeit ihres Sohnes mit großem Geschick regiert und so manchen Politiker entmachtet. Die Berufungs- und Anstellungspolitik für ihre Dichter und Denker habe zu einer Durchmischung der Weimarer Aristokratie mit dem Bürgertum geführt. Nicht nur bei Johanna Schopenhauer habe man sich "zwanglos" treffen können, sondern auch in Anna Amalias "Tafelrunde". Weniger bürgerlich, informiert uns der Rezensent, sei es allerdings bei der Italienreise Anna Amalias zugegangen, die vierzig Jahresgehälter eines Weimarer Topbeamten verschlungen habe.
© Perlentaucher Medien GmbH
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