Das Werk der Anna Seghers wurde lange Zeit beinahe ausschließlich vor dem Hintergrund des sozialistischen Realismus analysiert. Erst seit etwa 25 Jahren widmet sich die Forschung zunehmend auch geistesgeschichtlichen und mythologischen Deutungsebenen. Dieses Buch liefert eine erste ausführliche Interpretation der frühen Texte Grubetsch und Aufstand der Fischer von St. Barbara vor dem Hintergrund der Phänomenologie Edmund Husserls und der Existenzphilosophie Sören Kierkegaards und Karl Jaspers'. Dabei wird deutlich, daß philosophische Sichtweisen die politische Autorin Anna Seghers von Beginn ihres literarischen Schaffens an stark beeinflussten. Die «verzauberte» Gestalt ihrer vielschichtigen Texte läßt sich vor dem Hintergrund der Existenzphilosophie und insbesondere der Intentionalität im Sinne Husserls besser verstehen.