Annas Rush Hour des Lebens startete mit dreißig. Sie war auf der Überholspur, Karriere war die höchste Priorität, und dann war sie plötzlich schwanger. Sie fand sich wieder in einer Situation, in der Gas geben nicht mehr tragbar war. Ein Gewimmel von ToDos, Erwartungen und Anforderungen riss sie mit, wie ein schneller Strom, dem man nicht entfliehen kann. Selten hat Anna eine Sandbank gefunden, um für ein paar Atemzüge zu verschnaufen, bis die Flut wieder an ihr zerrte, sich wie ein viel zu starker Flügel um sie breitete und sie mitnahm. Sie musste schwimmen, egal, wie müde sie war, Ertrinken war keine Alternative. Und dann, nach fast zwei Jahrzehnten, war die Rush Hour vorbei, so schnell wie sie gekommen war.