Die aus Beständen des Bildarchivs und der Kartensammlung des Marburger Instituts erarbeitete Ausstellung zeigt Bilder einer Stadt aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die heute ein völlig anderes Gesicht trägt. Das an der Oder gelegene schlesische Glogau war in den letzten Wochen des Zweiten Weltkrieges zur Festung erklärt, daraufhin sinnlos-erbittert verteidigt und schließlich völlig zerstört worden. Das nach 1945 polnische Glogów schlug auf den Trümmern eine neue städtebauliche Richtung ein, die sich erst spät auf die historischen Wurzeln zu besinnen begann. Seit einigen Jahren bemüht man sich in Glogów verstärkt um eine gestalterische Fortentwicklung des Stadtbildes, die sowohl der historischen Tradition als auch den Bedürfnissen der Gegenwart und Zukunft Rechnung trägt. Die im Herder-Institut gesammelten Fotomaterialien - Senkrechtluftaufnahmen und Schrägluftbilder vom Stadtgebiet, topographisch-architektonische Gebäudeaufnahmen sowie Detailaufnahmen von Fassaden und Inneneinrichtungen - stellen für den Wiederaufbau der historischen Altstadt eine überaus wertvolle Quelle dar. In der Ausstellung werden diese Materialien erstmals in einem größeren Zusammenhang zugänglich gemacht. Die historische Ausstellung wurde erweitert durch Aufnahmen vom Wiederaufbau der Stadt, die im Sommer 1997 in Glogów gemacht wurden.