In den 20iger Jahren wurde das Bild der "Neuen Frau" propagiert, das der unabhängigen, sportlich gekleideten, dynamischen Frau mit Bubikopf.
Die Fotografin Annelise Kretschmer war in ihrer täglichen Arbeit auf Porträts spezialisiert. Dieser Band zeigt einige ihrer Arbeiten, insbesondere von Kindern und jungen Frauen. Er enthält atmosphärisch dichte Fotografien von ihren Reisen nach Paris, Spiekeroog und Hiddensee sowie Motive aus dem Ruhrgebiet.
Annelise Kretschmer hat die Erfordernisse des Berufsalltags auf bewundernswerte Weise mit einer ganz eigenen Bildsprache zu verbinden gewusst.
Die Fotografin Annelise Kretschmer war in ihrer täglichen Arbeit auf Porträts spezialisiert. Dieser Band zeigt einige ihrer Arbeiten, insbesondere von Kindern und jungen Frauen. Er enthält atmosphärisch dichte Fotografien von ihren Reisen nach Paris, Spiekeroog und Hiddensee sowie Motive aus dem Ruhrgebiet.
Annelise Kretschmer hat die Erfordernisse des Berufsalltags auf bewundernswerte Weise mit einer ganz eigenen Bildsprache zu verbinden gewusst.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.12.2005Der kalte Widerschein der Wirklichkeit
Es war ein Symbol pathetischer Hilflosigkeit, als New York im Jahr eins nach seiner Katastrophe zum ersten Mal die Silhouette des zerstörten World Trade Centers mit Laserstrahlen nachmodellierte - viel größer als die Originale, zwei kalte, blaue Säulen im Nachthimmel, megalomanischer Trotz, Licht als Abglanz, als fahler Widerschein der Wirklichkeit (unsere Abbildung). Genau solche Brechungen sind die Lieblingsmotive des Fotografen Ralf Kaspers, der auf seinen großformatigen Aufnahmen die Welt zeigt, wie sie sich der Mensch erschaffen oder wie er sie zerstört hat - selten aber den Menschen selbst. Man blickt auf die Kulissen des Daseins, auf Häuserschluchten und Rinnsteinstilleben, ist erschreckt und gefesselt zugleich vom Januskopf der Zivilisation und sehnt sich nur nach einem: nach Wärme.
str.
"Ralf Kaspers - Fotografie", herausgegeben von der Galerie Ralf Kaspers (Fürstenwall 74, 40219 Düsseldorf, Tel.: 0211/397875, www.galerie-kaspers.de). Das Buch ist nicht im Handel erhältlich.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Es war ein Symbol pathetischer Hilflosigkeit, als New York im Jahr eins nach seiner Katastrophe zum ersten Mal die Silhouette des zerstörten World Trade Centers mit Laserstrahlen nachmodellierte - viel größer als die Originale, zwei kalte, blaue Säulen im Nachthimmel, megalomanischer Trotz, Licht als Abglanz, als fahler Widerschein der Wirklichkeit (unsere Abbildung). Genau solche Brechungen sind die Lieblingsmotive des Fotografen Ralf Kaspers, der auf seinen großformatigen Aufnahmen die Welt zeigt, wie sie sich der Mensch erschaffen oder wie er sie zerstört hat - selten aber den Menschen selbst. Man blickt auf die Kulissen des Daseins, auf Häuserschluchten und Rinnsteinstilleben, ist erschreckt und gefesselt zugleich vom Januskopf der Zivilisation und sehnt sich nur nach einem: nach Wärme.
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"Ralf Kaspers - Fotografie", herausgegeben von der Galerie Ralf Kaspers (Fürstenwall 74, 40219 Düsseldorf, Tel.: 0211/397875, www.galerie-kaspers.de). Das Buch ist nicht im Handel erhältlich.
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