Welche Freiräume und Grenzen hat fundamentaloppositionelle Politik im politischen System der Bundesrepublik? Führt eine Parlamentsbeteiligung zum Verlust antikapitalistischer und basisdemokratischer Politikansätze in einer "Ökosozialistischen" Partei? In der vorliegenden Untersuchung werden diese Fragen am Beispiel der Hamburger Grün-Alternativen Liste (GAL) untersucht. Die empirische Analyse der GAL zeigt ihren Versuch, sich den parlamentarischen Zwängen zur Abschleifung oppositioneller Energie durch verschiedene Formen der Gegenwehr zu entziehen. Diese Gegenwehr war jedoch nur teilweise erfolgreich. In der GAL vollzog sich jüngst eine Abkehr von fundamentaloppositionellen Positionen. Trotzdem bot sie zeitweise ein lehrreiches Beispiel dafür, daß unter bestimmten Bedingungen eine fundamentaloppositionelle Partei mit Erfolg zugleich "in und gegen Institutionen" agieren kann. Die Analyse beruht auf einer Fülle von Originaldokumenten, zahlreichen Interviews mit den Akteuren der GALund auf der Beobachtung von Mitglieder-Versammlungen, Fraktionssitzungen und Landesvorstandssitzungen.