Die Machthaber des 'Dritten Reiches' wollten mit dem politischen Umbruch eine kulturelle Revolution verbinden. Bewährte Einrichtungen lösten sie entweder auf oder zwangen sie zur Gleichschaltung. 'Säuberungen' fanden auch im Deutschen Musikalien-Verleger-Verein statt, der 'Nichtarier' aus dem Vorstand ausschloss und durch NSDAP-Mitglieder ersetzte. Auch der 1770 gegründete Schott-Verlag sah sich zur Anpassung gezwungen.Dennoch hielten seine Inhaber Ludwig und Willy Strecker so lange wie möglich auch an verfemten Autoren wie Ernst Toch und Fritz Kreisler fest. Besonders nachhaltig setzten sie sich für Paul Hindemith ein, dessen Werke vom Aufführungsverbot betroffen waren. Bis zum bitteren Ende arbeitete der Schott-Verlag an der Entwicklung eines neuen Repertoires.Mit dieser Publikation, die bislang unbekannte Quellen einbezieht, startet der ConBrio Verlag eine neue Buchreihe, welche Aspekte des Musiklebens aus dem Kontext der Zeitgeschichte untersucht und darstellt.