Rund eine halbe Million Frauen sterben jedes Jahr an schwangerschafts- und geburtsbedingten Ursachen, und Millionen andere leiden unter lebenslangen Komplikationen. Die Müttersterblichkeitsrate in Nepal wird auf 229 pro 100.000 Lebendgeburten geschätzt (MoHP 2009). Der Mangel an professioneller Hilfe bei der Entbindung wird als wichtiger Faktor angesehen, der zu einer hohen Müttersterblichkeit und -morbidität beiträgt. Laut Nepal Demographic and Health Survey 2011 findet eine überwältigende Mehrheit (64,7 %) der Geburten immer noch zu Hause statt (MoHP et al., 2012). Die nepalesische Regierung hat im Juli 2005 im Rahmen der Politik zur Finanzierung der Müttergesundheit das "Safe Delivery Incentive Programme" (SDIP) als Kostenbeteiligungsprogramm eingeführt, um den Zugang von Frauen zu sicheren Entbindungen zu verbessern. Das SDIP hat sich zum "Aama-Programm" weiterentwickelt, das Geldprämien für Frauen und Gesundheitsfachkräfte sowie kostenlose Entbindungsdienste umfasst. Ziel dieses Buches ist es, die Umsetzungspraxis des SDIP auf Distrikt- und VDC-Ebene zu untersuchen und die mit der Nutzung des SDIP verbundenen Faktoren zu bewerten. Als theoretischer Rahmen für dieses Buch wird der Andersen-Rahmen für die Inanspruchnahme von Gesundheitsdiensten verwendet.