Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich BWL - Investition und Finanzierung, Note: 1,7, Universität zu Köln (Wirtschafts- und Sozialwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Zusammenfassung:
Die Wettbewerbssituation innerhalb der Lebensversicherungsbranche hat sich seit der Deregulierung im Jahre 1994 grundlegend verändert. Garantierte Leistungen für die Versicherungsnehmer wurden aus Wettbewerbsgründen erhöht, gleichzeitig wurden die Sicherheitsmargen bei den Rechnungsgrundlagen kleiner. Aufgrund der langen Niedrigzinsphase, den volatilen Aktienmärkten sowie gesetzlicher Änderungen hat sich die Problematik weiter verschärft. Überschüsse sind gesunken, Reserven wurden aufgezehrt, sodass die garantierten Leistungen kaum noch finanzierbar sind. Weiterhin herrscht ein ausgeprägter Kostendruck. Durch den europäischen Binnenmarkt und die Globalisierung sind zusätzliche Konkurrenten auf den Markt gekommen. Hinzu kommt der Verdrängungswettbewerb zwischen den Branchen, vor allem aufgrund alternativer Altersvorsorgeprodukte von Banken und Investmentgesellschaften. Des Weiteren sind die Änderungen der bilanziellen Anforderungen durch IFRS und die Verschärfung der EU-weiten aufsichtsrechtlichen Situation durch Solvency II zu beachten. Zuletzt ist auf die steigenden Anforderungen der Ratingagenturen hinzuweisen.
Ein zentraler Aspekt bei der Reaktion auf diese Veränderungen ist neben einer adäquaten Prämie die risikoadäquate Unterlegung mit Eigenkapital, die von der Produktgestaltung in der Lebensversicherung abhängt, insbesondere von den bisher weitgehend vernachlässigten Optionsrechten der Versicherungsnehmer. Neben dem Wettbewerb um den Kunden steigt auch der Wettbewerb um die knappe Ressource Kapital stark an, da u.a. durch die bei Solvency I weitgehend vernachlässigten Optionsrechte sowie die ebenfalls weitgehend ignorierten Garantie- und Kapitalmarktrisiken eine Erhöhung der risikoadjustierten Sicherheitskapitalausstattung im Rahmen von Solvency II nötig wird. Verstärkt wird die Bedeutung der Kapitalausstattung durch die Tatsache, dass das Eigenkapital allgemein als bedeutendster Engpassfaktor bei der Produktion von Versicherungsschutz gilt. Nur Unternehmen die profitabel arbeiten und eine angemessene Rendite auf das eingesetzte Kapital für die Shareholder erwirtschaften, gewinnen diesen Wettbewerb um Kapital. Es sind geeignete Instrumente zur Wertorientierten Steuerung der Lebensversicherung zu implementieren, die das Management zuverlässig bei Identifikation wertschaffender und wertvernichtender Maßnahmen unterstützen.
Von besonderer Bedeutung ist dabei die Schätzung zukünftiger Überschüsse und das Verhältnis dieser Überschüsse zur risikoadäquaten Unterlegung mit Eigenkapital. So kann für einen unter Rendite- und Risikoaspekten effizienten Kapitaleinsatz gesorgt werden und die Attraktivität des Unternehmens für Investoren durch eine Steigerung der Rentabilität im Rahmen der Wertorientierten Steuerung erhöht werden. Problematisch ist in diesem Zusammenhang allerdings, dass durch die ZRQuotenV die Beteiligung der Shareholder an den Überschüssen und folglich deren Rendite begrenzt ist. Allerdings ist bei der Risikokapitalermittlung zu beachten, dass ein Großteil dieses Kapitals zeitlich begrenzt durch Anteile der Versicherungsnehmer, vor allem durch freie RfB bereitgestellt werden kann, dies senkt die Kapitalkosten und erhöht die Rendite der Shareholder.
Um den Besonderheiten des Lebensversicherungsgeschäfts Rechnung zu tragen, erfolgt zunächst eine Betrachtung des traditionellen Embedded Value als Ansatz zur wertorientierten Steuerung der Lebensversicherung, da dort die zukünftige Entwicklung der Überschüsse aus Sicht der Shareholder im Rahmen einer deterministischen Planungsrechnung betrachtet wird. Dieses Konzept wird neben HGB-Kennzahlen am häufigsten für Steuerungszwecke eingesetzt. In dieser Arbeit erfolgt eine Beschrä...
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Die Wettbewerbssituation innerhalb der Lebensversicherungsbranche hat sich seit der Deregulierung im Jahre 1994 grundlegend verändert. Garantierte Leistungen für die Versicherungsnehmer wurden aus Wettbewerbsgründen erhöht, gleichzeitig wurden die Sicherheitsmargen bei den Rechnungsgrundlagen kleiner. Aufgrund der langen Niedrigzinsphase, den volatilen Aktienmärkten sowie gesetzlicher Änderungen hat sich die Problematik weiter verschärft. Überschüsse sind gesunken, Reserven wurden aufgezehrt, sodass die garantierten Leistungen kaum noch finanzierbar sind. Weiterhin herrscht ein ausgeprägter Kostendruck. Durch den europäischen Binnenmarkt und die Globalisierung sind zusätzliche Konkurrenten auf den Markt gekommen. Hinzu kommt der Verdrängungswettbewerb zwischen den Branchen, vor allem aufgrund alternativer Altersvorsorgeprodukte von Banken und Investmentgesellschaften. Des Weiteren sind die Änderungen der bilanziellen Anforderungen durch IFRS und die Verschärfung der EU-weiten aufsichtsrechtlichen Situation durch Solvency II zu beachten. Zuletzt ist auf die steigenden Anforderungen der Ratingagenturen hinzuweisen.
Ein zentraler Aspekt bei der Reaktion auf diese Veränderungen ist neben einer adäquaten Prämie die risikoadäquate Unterlegung mit Eigenkapital, die von der Produktgestaltung in der Lebensversicherung abhängt, insbesondere von den bisher weitgehend vernachlässigten Optionsrechten der Versicherungsnehmer. Neben dem Wettbewerb um den Kunden steigt auch der Wettbewerb um die knappe Ressource Kapital stark an, da u.a. durch die bei Solvency I weitgehend vernachlässigten Optionsrechte sowie die ebenfalls weitgehend ignorierten Garantie- und Kapitalmarktrisiken eine Erhöhung der risikoadjustierten Sicherheitskapitalausstattung im Rahmen von Solvency II nötig wird. Verstärkt wird die Bedeutung der Kapitalausstattung durch die Tatsache, dass das Eigenkapital allgemein als bedeutendster Engpassfaktor bei der Produktion von Versicherungsschutz gilt. Nur Unternehmen die profitabel arbeiten und eine angemessene Rendite auf das eingesetzte Kapital für die Shareholder erwirtschaften, gewinnen diesen Wettbewerb um Kapital. Es sind geeignete Instrumente zur Wertorientierten Steuerung der Lebensversicherung zu implementieren, die das Management zuverlässig bei Identifikation wertschaffender und wertvernichtender Maßnahmen unterstützen.
Von besonderer Bedeutung ist dabei die Schätzung zukünftiger Überschüsse und das Verhältnis dieser Überschüsse zur risikoadäquaten Unterlegung mit Eigenkapital. So kann für einen unter Rendite- und Risikoaspekten effizienten Kapitaleinsatz gesorgt werden und die Attraktivität des Unternehmens für Investoren durch eine Steigerung der Rentabilität im Rahmen der Wertorientierten Steuerung erhöht werden. Problematisch ist in diesem Zusammenhang allerdings, dass durch die ZRQuotenV die Beteiligung der Shareholder an den Überschüssen und folglich deren Rendite begrenzt ist. Allerdings ist bei der Risikokapitalermittlung zu beachten, dass ein Großteil dieses Kapitals zeitlich begrenzt durch Anteile der Versicherungsnehmer, vor allem durch freie RfB bereitgestellt werden kann, dies senkt die Kapitalkosten und erhöht die Rendite der Shareholder.
Um den Besonderheiten des Lebensversicherungsgeschäfts Rechnung zu tragen, erfolgt zunächst eine Betrachtung des traditionellen Embedded Value als Ansatz zur wertorientierten Steuerung der Lebensversicherung, da dort die zukünftige Entwicklung der Überschüsse aus Sicht der Shareholder im Rahmen einer deterministischen Planungsrechnung betrachtet wird. Dieses Konzept wird neben HGB-Kennzahlen am häufigsten für Steuerungszwecke eingesetzt. In dieser Arbeit erfolgt eine Beschrä...
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