Im Herbst 1847 wird der Telegraphenwärter von Flittard brutal ermordet, während die Obrigkeit an einen Überfall durch einen Landstreicher glaubt und den Fall bald auf sich beruhen läßt, glaubt Werner Schilling, der Sohn des Toten an einen gezielten Anschlag auf die neue Technik der
Datenübermittlung, die über bewegliche Arme an den Sendemasten in einer langen Kette Berlin mit Köln verbindet.…mehrIm Herbst 1847 wird der Telegraphenwärter von Flittard brutal ermordet, während die Obrigkeit an einen Überfall durch einen Landstreicher glaubt und den Fall bald auf sich beruhen läßt, glaubt Werner Schilling, der Sohn des Toten an einen gezielten Anschlag auf die neue Technik der Datenübermittlung, die über bewegliche Arme an den Sendemasten in einer langen Kette Berlin mit Köln verbindet. Werner beginnt Nachforschungen anzustellen und stößt dabei auf diverse Gruppierungen, die ein Interesse an der Zerstörung des Telegraphen haben könnten.
Dann bricht in Frankreich die Februarrevolution aus und greift auch auf Deutschland über.
Während vorne auf dem Buchcover historischer Kriminalroman steht, ist im Buch leider nur wenig Krimi drin, dafür um so mehr historisches. Ich habe aus dem Buch viel gelernt über eine Zeit über die ich eigentlich nicht allzuviel wußte, über optische und elektrische Telegraphie, über Pressefreiheit, das Wahlrecht und die preußische Zensur. Dabei bleibt allerdings der Krimifall komplett auf der Strecke. Fast jedes Kapitel beginnt mit Werners Lektüre der Kölnischen Zeitung am Morgen, hier merkt man das der Autor sicher in alten Zeitungen recheriert hat, denn da gibt es politisch aktuelles genauso wie kurioses, was an sich interessant ist, aber vom Krimifall ablenkt und diesen auch nicht weiter bringt und auch bei den Figuren hätte ich mir doch etwas mehr Charakterzeichnung gewünscht. Das Ende und somit die Auflösung des Falles kommt recht abrupt daher und wirkte auf mich doch arg konstruiert, so als hätte nun ganz am Schluß, nachdem der Krimifall über das Buch hindurch vernachlässigt wurde, noch schnell ein Ende hergemußt. Ein weiteres Manko war für mich auch der recht trockene, hölzerne Schreibstil, durch den sich das Lesen recht mühsam gestaltete.
Fazit: viel Histo wenig Krimi, der Autor hat mit Sicherheit gut recherchiert das merkt man dem Buch an, aber das Buch als historischen Kriminaroman zu bezeichen ist schon arg übertrieben.