Dieses Werk ist Teil der Buchreihe TREDITION CLASSICS. Der Verlag tredition aus Hamburg veröffentlicht in der Buchreihe TREDITION CLASSICS Werke aus mehr als zwei Jahrtausenden. Diese waren zu einem Großteil vergriffen oder nur noch antiquarisch erhältlich. Mit der Buchreihe TREDITION CLASSICS verfolgt tredition das Ziel, tausende Klassiker der Weltliteratur verschiedener Sprachen wieder als gedruckte Bücher zu verlegen und das weltweit! Die Buchreihe dient zur Bewahrung der Literatur und Förderung der Kultur. Sie trägt so dazu bei, dass viele tausend Werke nicht in Vergessenheit geraten.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 13.09.2019Humboldt lesen
Das Reisen und das Schreiben durchdrangen bei Alexander von Humboldt einander. Schreib- und Zeichenfeder war mit den Messinstrumenten, Karten und Tabellen im Bunde, die knappe Tagebuchnotiz mit der großformatigen illustrierten Reisebeschreibung oder dem mehrbändigen „Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung“ (1845-1862).
Humboldt lesen heißt nicht nur eintauchen in das Werk eines Autors, der das Verhältnis von „Einheit und Vielfalt in der Natur“ umkreiste. Es heißt auch einen Autor entdecken, der sich im Kosmos des Schreibens und der publizistischen Formate so ausgreifend bewegte wie der Reisende in der physischen Welt. Wenn es eine Konstante der neueren Publikationen zu Alexander von Humboldt gibt, dann ist es die Entdeckung der Ausmaße dieses Humboldt-Kosmos.
Im Zentrum dieser Neuentdeckung stehen die Digitalisierungsprojekte der Humboldt Universität zu Berlin und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften sowie die Erschließung eines bisher weitgehend unbekannten Werkteils, der zahlreichen Aufsätze und Artikel in Zeitschriften und Zeitschriften durch die Universität Bern. Dieser „Andere Kosmos“ der in vielen Weltgegenden und vielen Sprachen gedruckten unselbstständigen Schriften hat sein Gegenstück in der Digitalisierung der Manuskripte, also der Reisetagebücher, Briefe sowie der Hörermitschriften zu Humboldts Vorlesungen. (https://www.culture.hu-berlin.de/de/forschung/projekte/hidden-kosmos/veroeffentlichte-nachschriften).
Wer den erhellenden Insel-Band mit Henriette Kohlrauschs Nachschrift der „Kosmos-Vorlesungen“ in der Berliner Singakademie zur Hand nimmt, kann im Netz Einblick nehmen in die Handschrift und die Mitschriften zu den Vorlesungen an der Universität. Wer in Andreas W. Daums knapper, konziser Biografie die England-Reise des jungen Alexander von Humboldt nachverfolgt, findet bei https://edition-humboldt.de/ leicht das Reisetagebuch. Die Humboldt-Chronologie (http://edition-humboldt.de/X0000001) erschließt minutiös alle Lebensstationen und verlinkt die Einzeldaten mit den digitalisierten Briefen und Schriften Humboldts.
Lothar Müller
Alexander von Humboldt: Ansichten der Natur. Andere Bibliothek, Berlin 2019. 512 S., 24 Euro.
Alexander von Humboldt: Das Buch der Begegnungen. Menschen – Kulturen – Geschichten. Aus den Amerikanischen Reisetagebüchern. Herausgegeben von Ottmar Ette. Manesse Verlag, München 2018. 416 S., 45 Euro.
Alexander von Humboldt / Henriette Kohlrausch: Die Kosmos-Vorlesung an der Berliner Singakademie. Herausgegeben von Christian Kassung und Christian Thomas. Insel Verlag, Berlin 2019. 330 S., 16 Euro.
Alexander von Humboldt: Der Andere Kosmos. Herausgegeben von Oliver Lubrich und Thomas Nehrlich. 70 Texte, 70 Orte, 70 Jahre. 1789-1859. dtv, München2019, 448 S. 30 Euro.
Alexander von Humboldt: Die Russland-Expedition. Herausgegeben von Oliver Lubrich. Mit einem Nachwort von Karl Schlögel. C.H. Beck Verlag, München 2019. 224 S., 18 Euro.
Andreas W. Daum: Alexander von Humboldt. C.H. Beck, München 2019. 128 S., 9,95 Euro.
Ottmar Ette (Hrsg.): Alexander von Humboldt-Handbuch. Leben. Werk. Wirkung. Metzler Verlag, Stuttgart 2018. 332 S., 99,99 Euro.
Ottmar Ette: Alexander von Humboldt und die Globalisierung. Suhrkamp Taschenbuch Verlag, Berlin 2019. 476 S., 14 Euro.
Rüdiger Schaper: Alexander von Humboldt. Der Preuße und die neuen Welten. Siedler Verlag, München 2018. 288 S., 20 Euro.
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Das Reisen und das Schreiben durchdrangen bei Alexander von Humboldt einander. Schreib- und Zeichenfeder war mit den Messinstrumenten, Karten und Tabellen im Bunde, die knappe Tagebuchnotiz mit der großformatigen illustrierten Reisebeschreibung oder dem mehrbändigen „Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung“ (1845-1862).
Humboldt lesen heißt nicht nur eintauchen in das Werk eines Autors, der das Verhältnis von „Einheit und Vielfalt in der Natur“ umkreiste. Es heißt auch einen Autor entdecken, der sich im Kosmos des Schreibens und der publizistischen Formate so ausgreifend bewegte wie der Reisende in der physischen Welt. Wenn es eine Konstante der neueren Publikationen zu Alexander von Humboldt gibt, dann ist es die Entdeckung der Ausmaße dieses Humboldt-Kosmos.
Im Zentrum dieser Neuentdeckung stehen die Digitalisierungsprojekte der Humboldt Universität zu Berlin und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften sowie die Erschließung eines bisher weitgehend unbekannten Werkteils, der zahlreichen Aufsätze und Artikel in Zeitschriften und Zeitschriften durch die Universität Bern. Dieser „Andere Kosmos“ der in vielen Weltgegenden und vielen Sprachen gedruckten unselbstständigen Schriften hat sein Gegenstück in der Digitalisierung der Manuskripte, also der Reisetagebücher, Briefe sowie der Hörermitschriften zu Humboldts Vorlesungen. (https://www.culture.hu-berlin.de/de/forschung/projekte/hidden-kosmos/veroeffentlichte-nachschriften).
Wer den erhellenden Insel-Band mit Henriette Kohlrauschs Nachschrift der „Kosmos-Vorlesungen“ in der Berliner Singakademie zur Hand nimmt, kann im Netz Einblick nehmen in die Handschrift und die Mitschriften zu den Vorlesungen an der Universität. Wer in Andreas W. Daums knapper, konziser Biografie die England-Reise des jungen Alexander von Humboldt nachverfolgt, findet bei https://edition-humboldt.de/ leicht das Reisetagebuch. Die Humboldt-Chronologie (http://edition-humboldt.de/X0000001) erschließt minutiös alle Lebensstationen und verlinkt die Einzeldaten mit den digitalisierten Briefen und Schriften Humboldts.
Lothar Müller
Alexander von Humboldt: Ansichten der Natur. Andere Bibliothek, Berlin 2019. 512 S., 24 Euro.
Alexander von Humboldt: Das Buch der Begegnungen. Menschen – Kulturen – Geschichten. Aus den Amerikanischen Reisetagebüchern. Herausgegeben von Ottmar Ette. Manesse Verlag, München 2018. 416 S., 45 Euro.
Alexander von Humboldt / Henriette Kohlrausch: Die Kosmos-Vorlesung an der Berliner Singakademie. Herausgegeben von Christian Kassung und Christian Thomas. Insel Verlag, Berlin 2019. 330 S., 16 Euro.
Alexander von Humboldt: Der Andere Kosmos. Herausgegeben von Oliver Lubrich und Thomas Nehrlich. 70 Texte, 70 Orte, 70 Jahre. 1789-1859. dtv, München2019, 448 S. 30 Euro.
Alexander von Humboldt: Die Russland-Expedition. Herausgegeben von Oliver Lubrich. Mit einem Nachwort von Karl Schlögel. C.H. Beck Verlag, München 2019. 224 S., 18 Euro.
Andreas W. Daum: Alexander von Humboldt. C.H. Beck, München 2019. 128 S., 9,95 Euro.
Ottmar Ette (Hrsg.): Alexander von Humboldt-Handbuch. Leben. Werk. Wirkung. Metzler Verlag, Stuttgart 2018. 332 S., 99,99 Euro.
Ottmar Ette: Alexander von Humboldt und die Globalisierung. Suhrkamp Taschenbuch Verlag, Berlin 2019. 476 S., 14 Euro.
Rüdiger Schaper: Alexander von Humboldt. Der Preuße und die neuen Welten. Siedler Verlag, München 2018. 288 S., 20 Euro.
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