Vom Weserfluss führt der Weg ins ferne, tiefste Gröpelingen. Dort schlägt im Lindenhofviertel sehr lebendig das Herz jenes übel beleumdeten Stadtteils, den die meisten, die so reden, nur vom Hörensagen kennen. Dort ist auch das Stamm-café, in dem ganz ohne großes Aufheben gelebte Integration stattfindet. Eine ganze Zeit meines Lebens lang hielt ich dort Einkehr, registrierte, notierte mit handlichem Drehbleistift in die Schulkladden/A5 aus Recyclingpapier, was um mich herum passierte, und was vor mir, durch das Panoramafenster gesehen, vorbei durch die schmale laute, lärmende Straße strömte, auch die stillen Momente innerer Beschaulichkeit, die der Stift fast beiläufig schrieb.Wenn dann der Wirt mich unterbrach, mir meinen obligatorischen Cappuccino (kurz Cappu geheißen) mit dem nicht wegzudenkenden Extra-Häubchen Milchschaum brachte und: "Bitte schön, liebe Dagmar", sagte, dann ist das ein Stück Heimat. So ist auch mein Blick auf mein Viertel, trotz reichlich vorhandener Probleme, ein liebevoller.Veränderungen, nicht zum Besseren, finden statt und haben stattgefunden. Verwerfungen in Gesellschaft und Politik sind hier unmittelbarer spürbar als anderswo. Da ich keinen Einfluss darauf hatte und habe, ist das Büchlein jetzt schon fast ein nostalgischer Rückblick mit ein bisschen Wehmut im Herzen.