Die Welt verändert sich ständig - nicht aber die großen Fragen, die Menschen bewegen. Kia Vahland betrachtet Bilder alter Meister neu und stellt fest: Ihre Themen sind die unseren. Tizian, Rembrandt, Caspar David Friedrich, Édouard Manet, Caravaggio, Vincent van Gogh, Lorenzo Lotto und Albrecht Dürer haben etwas zu sagen zu dem, was das 21. Jahrhundert im Privaten und Politischen umtreibt. Ihre Werke erzählen von der Liebesheirat, dem Verlorensein auf der Flucht, später Mutterschaft, dem Zusammenhalt von Arm und Reich, der Redefreiheit, Zukunftsängsten, überbehüteten Kinder, hassenden Menschenmassen, Machtmissbrauch oder dem Stillen in der Öffentlichkeit.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 28.03.2018VON SZ-AUTOREN
Kia Vahland über die
Aktualität alter Bilder
Als die Malerei noch ein Leitmedium war, spielte sich auf ihren Leinwänden, Holztafeln und Wandfresken das ganze Leben ab: Geburt und Tod, Krieg und Friedensvisionen, das Leid auf der Flucht, der Ärger mit den Mächtigen, das Liebesglück, der Rausch und die Not. Weil die alte Kunst zugleich konkret und grundsätzlich ist, hat sie auch zu heutigen Fragen etwas zu sagen. Albrecht Dürer versteht sich auf Selbstinszenierung, Adam Elsheimer lobt die Gastfreundschaft gegenüber Fremden, Francisco de Goya sorgt sich um überbehütete Kinder und Masolino kämpft für die Freiheit der Rede. Politische Intriganten und Populisten treten auf und Menschen, die beim Bad zur Ruhe kommen oder die sich ihre Wohnungen einrichten möchten.
In ihrem Buch „Ansichtssachen“, das auf Kolumnen aus dem SZ-Feuilleton beruht, sucht Kia Vahland, Kunstkritikerin und SZ-Redakteurin, nach der Aktualität von Gemälden alter Meister. Sie betrachtet bekannte und weniger bekannte Bildern aus europäischen Museen neu, erzählt den historischen Hintergrund und überlegt etwa, was genau die Warnung vor lähmenden Zukunftsängsten in einem Gemälde Caspar David Friedrichs mit der Gegenwart zu tun hat. Es zeigt sich: Geschichte wiederholt sich nicht, doch die großen Fragen, die Menschen im Politischen wie im Privaten umtreiben, bleiben.
SZ
Kia Vahland: Ansichtssachen. Alte Bilder, neue Zeiten. Insel-Bücherei, Berlin 2018. 112 S., 14 Euro.
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Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Kia Vahland über die
Aktualität alter Bilder
Als die Malerei noch ein Leitmedium war, spielte sich auf ihren Leinwänden, Holztafeln und Wandfresken das ganze Leben ab: Geburt und Tod, Krieg und Friedensvisionen, das Leid auf der Flucht, der Ärger mit den Mächtigen, das Liebesglück, der Rausch und die Not. Weil die alte Kunst zugleich konkret und grundsätzlich ist, hat sie auch zu heutigen Fragen etwas zu sagen. Albrecht Dürer versteht sich auf Selbstinszenierung, Adam Elsheimer lobt die Gastfreundschaft gegenüber Fremden, Francisco de Goya sorgt sich um überbehütete Kinder und Masolino kämpft für die Freiheit der Rede. Politische Intriganten und Populisten treten auf und Menschen, die beim Bad zur Ruhe kommen oder die sich ihre Wohnungen einrichten möchten.
In ihrem Buch „Ansichtssachen“, das auf Kolumnen aus dem SZ-Feuilleton beruht, sucht Kia Vahland, Kunstkritikerin und SZ-Redakteurin, nach der Aktualität von Gemälden alter Meister. Sie betrachtet bekannte und weniger bekannte Bildern aus europäischen Museen neu, erzählt den historischen Hintergrund und überlegt etwa, was genau die Warnung vor lähmenden Zukunftsängsten in einem Gemälde Caspar David Friedrichs mit der Gegenwart zu tun hat. Es zeigt sich: Geschichte wiederholt sich nicht, doch die großen Fragen, die Menschen im Politischen wie im Privaten umtreiben, bleiben.
SZ
Kia Vahland: Ansichtssachen. Alte Bilder, neue Zeiten. Insel-Bücherei, Berlin 2018. 112 S., 14 Euro.
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»Sie weiß viel, und sie kann schreiben. Im reich bebilderten Insel-Bändchen Ansichtssachen nähert Vahland sich alten Gemälden und untersucht, was heute darin zu sehen sein könnte.« Sven Stillich ZEIT WISSEN