Annie Zaidi (geb. 1978) ist eine junge indische Schriftstellerin, die auf Englisch schreibt und sich bereits mit Essays, Gedichten und Theaterstücken einen Namen gemacht hat. Mit dem 2019 erschienenen Roman (Originaltitel: Prelude to a Riot) hat sie den nicht nur für Indien brisanten und hochaktuellen Zusammenhang von Vorurteilen und Hassreden mit Gewaltausbrüchen auf formal höchst einfallsreiche Weise thematisiert. Ein Buch, das unter die Haut geht.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Laut Rezensentin Claudia Kramatschek lohnt sich die Lektüre von Annie Zaidis Roman über eine muslimische und eine hinduistische Familie in einem indischen Dorf. Zu erfahren ist, wie sich Entfremdung, Spaltung und Gewalt zwischen den unterschiedlichen religiösen Lagern langsam entwickeln. Zaidis "behutsame" Erzählweise passt gut dazu, findet Kramatschek, eine gewisse Anspannung aber ist für sie von Anbeginn spürbar. Wenn am Ende der Geschichte ein zuvor friedfertiges Dorf zu einer "Brutstätte der Gewalt" geworden ist, blickt die Rezensentin zurück auf eine Dramaturgie, die dem Leser die "Gemengelage" im Dorf Stück für Stück erschließt, ohne eine objektive Wahrheit zu behaupten. Dem Buch hätte Kramatschek eine etwas differenziertere Übersetzung gewünscht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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