Die siebzehnjährige Anne hatte es als Pflegekind in ihrem Leben nicht immer einfach gehabt. Ihr einziger Freund ist ein junger Mann und ein Wolfshund namens Monster. Und alles was sie möchte, ist einfach nur das neue Schuljahr in der nordjütländischen Kleinstadt zu überstehen – möglichst ohne
aufzufallen. Leider kreuzen zwei neue Schüler auf, Matthias und Luna, die an Anne einen Narren gefressen…mehrDie siebzehnjährige Anne hatte es als Pflegekind in ihrem Leben nicht immer einfach gehabt. Ihr einziger Freund ist ein junger Mann und ein Wolfshund namens Monster. Und alles was sie möchte, ist einfach nur das neue Schuljahr in der nordjütländischen Kleinstadt zu überstehen – möglichst ohne aufzufallen. Leider kreuzen zwei neue Schüler auf, Matthias und Luna, die an Anne einen Narren gefressen haben. Plötzlich erschüttert ein Mord nach dem anderen die Kleinstadt. Und Anne muss feststellen, dass es zwischen Himmel und Erde mehr gibt, als sie je ahnte.
Ich habe mich unheimlich auf dieses Buch gefreut: Tolles Cover, eine dänische Autorin und die Story klang auch ganz gut. Nur hatte ich nicht ganz mitgeschnitten, dass es sich um Urban Fantasy handelt. Lesen will gelernt sein! Und leider ist genau diese Fantasy-Richtung nicht Teil meines Beuteschemas. Aber die achthundert (!) Seiten wurden trotzdem durchgezogen – man muss es ja wenigstens ausprobieren. Letztendlich hat mir das Buch eher mittelmäßig gefallen. Leider konnte ich die große Begeisterung der anderen Leser*innen nicht gänzlich nachvollziehen. Aber warum?
Anne als Protagonistin hat mich anfangs von ihrem Charakter her sehr gestört. Für mich hat ihr Auftreten gegenüber ihren Mitmenschen nichts mit Taff sein zu tun. Sie ist einfach durchgängig aggressiv und unfreundlich. Um so interessanter gestaltet sich ihre Charakterentwicklung. Langsam, ganz subtil verändert sie sich im Lauf ihrer Freundschaft zu Luna und Matthias. Das hat mir gut gefallen. Dadurch, dass sie immer mehr positive Verbindungen knüpft, gewinnt Anne an wahrer Stärke. Doch ihre missgelaunte Art hat mir trotzdem zugesetzt. Bis zum Schluss bin ich nicht warm mit ihr geworden. So ging es mir mit den meisten Charakteren. Es gab einige, die ich sehr mochte, aber sie blieben immer distanziert. Ich konnte keine emotionale Verbindung zu ihnen aufbauen. Besonders betraf das aber die „Liebesgeschichte“ – dies bezüglich, keine Sorge, es gibt weder zu viel noch zu wenig Liebesdrama hier drin. Diese war nicht glaubhaft und völlig kalt – die Autorin hat es nicht geschafft, dass ich für den Love Interest schwärme, noch bei Liebesszenen mir das Herz aufging.
Auch der Schreibstil der Autorin ist einfach nur Mittel zum Zweck – also dafür da, um die Geschichte zu erzählen und für mehr nicht. Wenige Beschreibungen, nichts Poetisches oder Besonderes, was den durchschnittlichen Schreibstil herausstechen ließe. Dementsprechend wirkte die Welt auch karg und blass. Aber vielleicht ist es ja gewollt, dass man sich nicht wohlfühlt. Schließlich gleitet die Geschichte mehrfach für Jugendliteratur in düstere Gefilde.
Noch ein letztes Problem, dass ich mit dem Buch hatte, ist die Länge. Die Geschichte ist sehr unausgewogen – auf den ersten vierhundert Seiten tappt man die meiste Zeit im Dunkeln, dann bekommt man mit einem Schlag alles gesagt (Oh Wunder, es redet mal jemand mit Anne) und danach passiert zwar noch einiges, aber nichts mehr wirklich Spannendes. Zumindest für mich. (Das lag aber auch an meiner eigenen Schussligkeit. Ich habe ein Talent dafür mich selbst zu spoilern - selbst, wenn ich einfach nur die Seiten durch die Finger gleiten lasse. Facepalm!) In meinen Augen gab es immer wieder Durststrecken, wodurch sich die Geschichte ein wenig langatmig und daher auch so langwierig angefühlt hat. Da hätte ich mir gewünscht, dass an der einen oder anderen Stelle gekürzt wurden wäre. Besonders am Anfang braucht die Geschichte lange, um Fahrt aufzunehmen.
Das hört sich jetzt alles sehr negativ an, aber so schlecht fand ich das Buch gar nicht. Was ich sehr mochte, neben den vielen liebenswerten Nebencharakteren, sind die mysteriösen Aspekte der Geschichte. Sie laden förmlich zum Miträtseln und -raten ein, was hinter dem einen steckt und was es mit dem anderen auf sich hat. Das hat richtig Spaß gemacht.
Wer außerdem auf sehr storylastige Bücher steht, ist bei „Ansuz“ genau richtig. Es gibt unheimlich viele Handlungssträn