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Die Antarktis wird mehr und mehr zum Reiseland für Kreuzfahrer und Individualtouristen. Dieser Bildband nimmt uns mit auf eine Rundreise von Feuerland und Kap Hoorn zu den Süd-Shetlandinseln, der Antarktischen Halbinsel, zum südlichen Polarkreis und ins eisige Weddel-Meer, bevor es weiter geht nach Falkland, dem geologischen Außenposten Afrikas. Pinguine, Fossilien und Vulkanismus sind dabei ebenso Themen wie Whale Watching und die Photografie in der Antarktis.

Produktbeschreibung
Die Antarktis wird mehr und mehr zum Reiseland für Kreuzfahrer und Individualtouristen. Dieser Bildband nimmt uns mit auf eine Rundreise von Feuerland und Kap Hoorn zu den Süd-Shetlandinseln, der Antarktischen Halbinsel, zum südlichen Polarkreis und ins eisige Weddel-Meer, bevor es weiter geht nach Falkland, dem geologischen Außenposten Afrikas. Pinguine, Fossilien und Vulkanismus sind dabei ebenso Themen wie Whale Watching und die Photografie in der Antarktis.
Autorenporträt
Achim Kostrzewa hat Biologie, Germanistik und Geologie/Paläontologie studiert und in Zoologie/Tierökologie promoviert. Bereist seit den 1990er Jahren zusammen mit seiner Frau und Coautorin die Antarktis. Zahlreiche Fach- und Reisepublikationen, zahlreiche Bildveröffentlichungen.

Renate Kostrzewa hat Biologie, Geographie und Pädagogik studiert und in Tierökologie promoviert. Bereist intensiv die Arktis und Antarktis an Bord von verschiedenen Kreuzfahrtschiffen und Eisbrechern. Zahlreiche Fach- und Reisepublikationen bei verschiedenen großen Verlagen. Sie ist seit 2000 jeden Winter mindestens einen Monat in der Antarktis und im Sommer in der Arktis unterwegs.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 16.02.2006

Nachmittag am Pol
Neue Bücher über Reisen ins ewige Eis
Pinguine! Wohin man auch sieht, sie sind schon da. Ob im New Yorker Central Park, auf Madagaskar oder den Galapagos-Inseln: Längst sind die Polarvögel global im Einsatz - jedenfalls in vollanimierten Filmen wie „Madagascar” und „Der kleine Eisbär”. Die Pinguine sind stets das chaotische Moment in diesen Geschichten, weil sie im Grunde eben doch nicht zu Hause sind in der weiten Welt. Ihr Revier ist und bleibt die Antarktis. Das hat der französische Dokumentarfilmer Luc Jacquet im letzten Jahr eindrücklich belegt mit seiner „Reise der Pinguine”.
Immer gewandter bewegt sich inzwischen aber auch der Mensch in polaren Regionen. „Es gibt über keinen Kontinent spannendere Reiseberichte als über die Antarktis”, sagt sogar Reinhold Messner, der eigentlich dem Himalaya stärker zugetan ist. Allerdings sind am Südpol kaum mehr Pionierleistungen zu vollbringen: 20 000 Touristen landen mittlerweile jedes Jahr in der Antarktis an, und Pinguine anzuschauen gehört zu den Attraktionen einer solchen Reise. Das Umweltbundesamt hat inzwischen die Deutsche Gesellschaft für Polarforschung beauftragt herauszufinden, wie sich dieser Besucheransturm auswirkt auf das Verhalten der Pinguine und Robben.
Das starke Interesse am ewigen Eis zeigt sich überdies auch auf dem Buchmarkt: Eine Vielzahl von Bildbänden, Expeditionsberichten und Abenteuerreportagen über die Arktis und noch häufiger über die Antarktis sind in den vergangenen Monaten erschienen. In ihnen werden zwei sehr unterschiedliche Welten verkauft. Fotobände wie „Antarktis. Von Kap Hoorn ins ewige Eis” von Achim und Renate Kostrzewa, erschienen im Bucher Verlag in der Reihe „Die letzten Paradiese der Erde”, zeigen possierliche Pinguine in allen Lebenslagen, dazwischen drollige Robben und überhaupt viel intakte Natur bei besten Lichtverhältnissen. Die Polregion wirkt keineswegs lebensfeindlich auf diesen Bildern, sie wird domestiziert, und der Pinguin verkommt zu einer Art Haustier, nicht nur in Hollywood. Die Reise an den Südpol erscheint demnach als logische Alternative für all diejenigen, die Island schon kennen.
Ganz anders stehen die Dinge in der Heldenliteratur, die es ebenfalls zuhauf gibt. Dort ist die Antarktis der letzte große Abenteuerspielplatz für allerlei Draufgänger. Die realen Gefahren werden in diesen Berichten noch einmal sensationalisiert, um auch gewiss monströs genug zu wirken. So trägt das Boot, in dem David Mercy zusammen mit seinen Kumpels Jarle und Manuel „eine ungemütliche Reise in die Antarktis” (so der Untertitel des Buches) unternommen hat, natürlich einen schön brachialen Namen: Berserk. Man muss dafür kein Norwegisch verstehen. „Berserk” heißt denn auch Mercys Sensationsgeschichte, die mit dem Satz „Das ist doch Selbstmord!” beginnt. Manuel brüllt ihn, „außer sich”, wie Mercy zu berichten weiß. Aber Manuel ist ja auch „das Blumenkind”.
Nicht minder testosteronhaltig und egozentrisch liest sich Roff Smiths „Welt aus Eis”. Zugunsten der Abenteurerei hat Smith seinen Beruf als Journalist längst aufgegeben, was für die Zunft ein überschaubarer Verlust ist. Um wie viel spannender als die sensationsheischende Großmäuligkeit eines Roff Smith ein tatsächlicher journalistischer Bericht sein kann, der nicht die Person des Autors in den Mittelpunkt stellt, führen der Fotograf Ingo Arndt und der Wissenschaftsjournalist Peter Lieckfeld vor: Sie waren an Bord der Polarstern, als diese sich vor einem reichlichen Jahr an eine Eisscholle andockte und deren Besatzung dann mehrere Wochen forschte, während sie sich von der Scholle treiben ließ. Arndt und Lieckfeld übersetzen in ihrem „Logbuch Polarstern” für ein interessiertes Laienpublikum, was vor sich ging auf dem Schiff und der Scholle. Behutsam machen sie sich vertraut mit der Wissenschaft und mit der Antarktis, sie werden aber nie zu Handelnden, sondern bleiben immer in ihrer Beobachterrolle. Zwei weitere Beispiele für solch eine aufgeschlossene und ernsthafte Art, sich einer Polregion zu nähern, sind Arved Fuchs’ „Nordwestpassage - Der Mythos eines Seeweges” und Hauke Trinks’ „Spitzbergen-Experiment” von 2004, das nun als Taschenbuch erschienen ist. Bezeichnenderweise sind beide in der Arktis angesiedelt, wo der Trubel längst nicht so groß zu sein scheint wie am Südpol.
Eine Besonderheit unter den Selbsterfahrungs-Büchern ist Jill Fredstons „Eisfahrt”. Fredston rudert, vornehmlich in arktischen Breiten. 32 000 Kilometer ist sie schon gepaddelt, den Yukon hinunter, die Küsten von Alaska und Grönland entlang. Für die Zivilisation verloren war sie wohl schon als Jugendliche, nachdem sie bei einer Rudertour von einem Schwertwal mit Wasser aus dessen Atemloch bespritzt wurde - ein Geruch, den man so schnell nicht mehr loswird. Jill Fredston erzählt unaufgeregt und ohne esoterischen Messianismus vom Rudern als Lebenseinstellung und der Faszination der kargen nördlichen Natur. Anders als die vielen Berserker ist Fredston offenbar ganz bei Sinnen, wenn sie sich dem Pol nähert.
STEFAN FISCHER
JILL FREDSTON: Eisfahrt. Rudern in arktischen Breiten. Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2005. 278 Seiten, 16 Abbildungen, 19,90 Euro.
ROFF SMITH: Welt aus Eis. Reisen zu den Wundern der Antarktis. National Geographic/Frederking & Thaler, München 2005. 320 Seiten, 11 Euro.
ACHIM und RENATE KOSTRZEWA: Antarktis. Von Kap Hoorn ins ewige Eis. Bucher Verlag, München 2006. 288 Seiten, 350 Abbildungen, 29,90 Euro.
ARVED FUCHS: Nordwestpassage - Der Mythos eines Seeweges. Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2005. 240 Seiten, 189 Abbildungen, 26 Euro.
HAUKE TRINKS: Das Spitzbergen-Experiment. Ein Forscher, eine Frau und die Theorie vom Ursprung des Lebens. National Geographic/Frederking & Thaler, München 2005. 264 Seiten, 11 Euro.
DAVID MERCY: Berserk. Eine ungemütliche Reise in die Antarktis. Marebuchverlag, Hamburg 2005. 298 Seiten, 19,90 Euro.
INGO ARNDTF und CLAUS-PETER LIECKFELD: Logbuch Polarstern. Expedition ins antarktische Packeis. Geo/Frederking & Thaler, München 2005. 200 Seiten, 132 Abbildungen, 39,90 Euro.
20 000 Touristen besuchen jedes Jahr die Antarktis. Ein beliebtes Ziel ist Petermann Islands.
Foto: Kostrzewa
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