Ante Portas - Extra Muros ist das Ergebnis eines Surveys in Drä Abu el-Naga Nord (Theben-West, Oberägypten) zur Besiedlung des Hügels durch koptische Mönche und die von ihnen genutzten Bauwerke. Das Ziel der Bestandsaufnahme war dabei nicht nur das Umfeld des Paulosklosters (Deir el-Bachît) und die von Herbert E. Winlock so bezeichneten Anlagen XXVI und XXVII, vielmehr wurden auch die zu diesen Einheiten gehörenden Strukturen aufgenommen: unter anderem die Vernetzung der Anlagen über Wege und Wegweiser, ihre Anbindung an eine Karawanenstraße und das Vorhandensein einer Wachpostenkette. Ergänzt durch eine Materialaufnahme - konkret durch Inschriften und Graffiti, Keramik, gezielte Ausgrabungen sowie durch Bestandsrecherche in Museen - kann so ein einzigartiges Bild eines spätantik-frühmittelalterlichen Klosterverbandes gezeichnet werden, der in seiner Blütezeit den gesamten Hügel überspannte. Erste archäologische Spuren aus dem 5. und 6. Jahrhundert n.Chr. zeigen darüber hinaus, wie und wo auf dem Hügel die Gemeinschaft des Paulosklosters ihren Anfang nahm. Für einzelne Raumeinheiten konnte zudem eine funktionale Zuweisung vorgenommen werden. Ermöglicht wird so die einzigartige Rekonstruktion einer monastischen Landschaft des 5./6. bis 10. Jahrhunderts n.Chr. in Theben-West, die damit auch die Entstehung, die Blüte und den Niedergang des Mönchtums in der Region beleuchtet.
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