Zu werden, was wir sind Unbestimmbar geworden, bleibt, vom Menschen zu sprechen. Das welt-historische Auftreten des Unmenschen macht Anthropologie unmöglich, und notwendig zugleich. Wo der Philosoph nicht weiter weiß, ist der Dichter längst angekommen. Das Sprachdenken des jüdischen Dichters Elazar Benyoëtz gehört zur erst wenig profilierten Gattung einer "Anthropoesie". Indem es Judentum noch einmal als deutsches Sprachkunstwerk ausspricht, erinnert es paradigmatisch an die Urstiftung des Menschendenkens in der Theologie des ›Bundes‹. Menschsein ist eine Aufgabe: zu werden, was wir sind, das wir nur sein können, wenn wir es wollen.