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"Die Empfindung, mit welcher ich dieses Buch den deutschen Geographen und Ethnographen übergebe, hat nichts mit der Beklommenheit zu tun, die in so manchen Vorreden ihr bekümmertes Dasein führt. Und doch ist mir die große Freude der Vollendung keineswegs ungetrübt. Wohl läßt jeder Blick in unsere geographischen Lehr- oder Handbücher das menschliche Element der Geographie, sei es ethnographischer, statistischer oder politisch-geographischer Natur, in alter Fülle und Bedeutung uns entgegentreten; aber die wissenschaftliche Geographie hat sich mit wachsender Vorliebe dem geologischen Grenzgebiete…mehr

Produktbeschreibung
"Die Empfindung, mit welcher ich dieses Buch den deutschen Geographen und Ethnographen übergebe, hat nichts mit der Beklommenheit zu tun, die in so manchen Vorreden ihr bekümmertes Dasein führt. Und doch ist mir die große Freude der Vollendung keineswegs ungetrübt.
Wohl läßt jeder Blick in unsere geographischen Lehr- oder Handbücher das menschliche Element der Geographie, sei es ethnographischer, statistischer oder politisch-geographischer Natur, in alter Fülle und Bedeutung uns entgegentreten; aber die wissenschaftliche Geographie hat sich mit wachsender Vorliebe dem geologischen Grenzgebiete zugewandt, für dessen Probleme die Geologie erprobte Methoden darbietet, während die Anthropogeographie selbst diese, ja selbst die Klassifikationen erst zu schaffen hatte. Ob nicht die hierin gegebene größere Leichtigkeit der geologischgeographischen Studien dadurch aufgewogen wird, daß die Geographie aus jugendlicher Unsicherheit und Unselbständigkeit so nicht herauskommt, ist eine berechtigte Frage. Die allgemeine Geologie hat durch den Beistand der Geographie gewonnen, wenn auch der Geologe manche geographische Beiträge als nicht ganz vollwertig anzusehen geneigt ist. Die Geographie ist nicht in gleichem Maße gefördert worden, denn die Arbeit des Grenzgebietes kommt naturgemäß hauptsächlich der reiferen Schwester zugute. Und daß in dieser einseitigen Neigung zur Geologie der Grund eines immer tieferen Risses zwischen der wissenschaftlichen Geographie unserer Zeit und der im Unterricht, in der Politik, in der Kartographie zur Anwendung gelangenden Geographie liegt, kann nicht geleugnet werden und erscheint nicht darum minder bedenklich, weil wir auch andere Wissenschaften zu handwerksmäßiger Zerstückelung herabsteigen und unfähig zur Lösung großer Aufgaben werden sahen." [...]

Dieses Buch ist ein unveränderter Nachdruck der längst vergriffenen Originalausgabe der dritten Auflage von 1912.