Hätten wir nicht befürchtet, zu viel Ehrgeiz an den Tag zu legen, hätten wir unserem dritten Buch über die Phönizische Trilogie den zweiten Untertitel gegeben: Einführung in eine Philosophie der Geschichte. Denn das ist letztlich der Sinn des vorliegenden Essays. Als wir die Mythen von Phönix, El, Baal, Adonai und Moloch, die grundlegenden Vorstellungen des historischen Libanon, hinterfragten, fiel uns besonders auf, dass ihre Gegensätzlichkeit und ihre Komplementarität von einer offensichtlichen antihistorischen Dynamik gefolgt waren. Diese Haltung ist sehr bemerkenswert, ebenso wie der Wille, die Geschichte einer "niedergeschlagenen Rasse" durch das größte Unglück, das je eine Nation erlitten hat, abzulehnen. Unsere Soziokritik fügt sich in diesen analytischen Rahmen ein, wobei sie über strukturalistische oder andere Analysemodelle hinausgeht. Die Tatsache, dass die Menschen hier mehr als anderswo unter den negativen Folgen der Götterkämpfe leiden, lässt sich nicht wegdiskutieren. Zwischen dem Terror des menschenfressenden Molochs und den erlösenden Kräften des Phönix scheint das Schicksal des Libanon für immer neu entschieden zu werden.
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