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Körpersprache als literarische und ästhetische Ausdrucksform der Seele ist Thema dieses Buches. Sie wird historisch aus den Disziplinen der Rhetorik, der konversationstheoretischen Verhaltenslehre, der medizinisch-philosophischen Anthropologie sowie der Schauspielkunst rekonstruiert. Die neue Menschenkunde durchdringt nach und nach diese Bereiche und prägt in besonderem Maße die gleichzeitig entwickelten Theorien über schauspielerische Aktion. Daraus ergibt sich ein neuer hermeneutischer Ansatz, der in sechs exemplarischen Drameninterpretationen (Gerstenberg, Iffland, Klinger, Kotzebue,…mehr

Produktbeschreibung
Körpersprache als literarische und ästhetische Ausdrucksform der Seele ist Thema dieses Buches. Sie wird historisch aus den Disziplinen der Rhetorik, der konversationstheoretischen Verhaltenslehre, der medizinisch-philosophischen Anthropologie sowie der Schauspielkunst rekonstruiert. Die neue Menschenkunde durchdringt nach und nach diese Bereiche und prägt in besonderem Maße die gleichzeitig entwickelten Theorien über schauspielerische Aktion. Daraus ergibt sich ein neuer hermeneutischer Ansatz, der in sechs exemplarischen Drameninterpretationen (Gerstenberg, Iffland, Klinger, Kotzebue, Lessing, Schiller) durch konsequente Einbeziehung der Seelensprache des Körpers erprobt wird.

This study presents a conceptual history of body-language in four different areas of the human sciences: 1. the system of rhetoric, 2. the doctrines of practical philosophy and social behaviour, 3. theories explaining the interaction of soul and body (anthropology), and finally, pragmatic approaches to theatrical acting. The focus of this interdisciplinary study is the connection between the language of gesture and its psychological foundations in the nascent discipline of anthropology. This investigation aims at the foundation of a hermeneutics of body-language, which provides a new understanding of drama. From this perspective, plays of Gerstenberg, Iffland, Klinger, Kotzebue, Lessing and Schiller are interpreted not simply as texts, but in the context of theatrical representation and the 'second language' of man, that of mime and gesture.
Die Forschungsrichtung der literarischen Anthropologie hat sich bislang auf die Liaison psychologischer Menschenkunde mit der Poetik der inneren Geschichte in Roman und Autobiographie konzentriert. Die vorliegende Arbeit ergänzt diese Tradition um eine neu begründete anthropologische Dramaturgie, Histrionik und Theaterhermeneutik. Körpersprache als ein mit den Worten konkurrierendes Ausdruckssystem wird zunächst historisch aus den Disziplinen der Rhetorik (actio-Lehre), der prudentistischen Verhaltenslehre (Kunst der Verstellung und Dechiffrierung), der philosophisch-medizinischen Anthropologie (Wechselwirkung zwischen Seele und Körper) sowie Theorien der Schauspielkunst (Naturwahrheit aufgrund psychologischer Menschenkenntnis) entwickelt. Dabei zeigt sich, daß die neue Psychologie der 'philosophischen Ärzte' in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zunehmend von Schauspiellehrern aufgegriffen und praktisch angewendet wird. Entsprechend zielt die Studie im zweiten Teil auf die Ausdruckspsychologie von Mienen und Gebärden als Bindeglied zwischen der dichterischen Gestaltung und der Theateraufführung. Dies geschieht im Anschluß an die quellenorientierte Konzeptgeschichte in sechs exemplarischen Interpretationen von Dramen Gerstenbergs, Ifflands, Klingers, Kotzebues, Lessings und Schillers. Hier wird eine Hermeneutik der Körpersprache erprobt, die den meist auf Texte fixierten Blick der Literaturwissenschaftler um die Perspektive der Theaterzuschauer erweitert. Denn erst durch Einbeziehung der historisch rekonstruierten oder durch Leser imaginierten Repräsentation auf der Bühne entfalten die vorgestellten Stücke - wie die meisten Dramen überhaupt - ihre eigentümliche künstlerische Qualität und Bedeutung.
Autorenporträt
Alexander Kosenina präsentiert umfassend das vergessene Genre der Gelehrtensatire. Komische wie kritische Texte aus drei Jahrhunderten spiegeln gelehrte Narren im positiven wie negativen Sinne.