Wolfgang Lukas rekonstruiert den Diskurs des deutschsprachigen Dramas über die Moral und beschreibt ihn in seinem Wandel von der Frühaufklärung bis zum Sturm und Drang (ca. 1730-1770). Auf der Basis eines ca. 150 Texte umfassenden Corpus werden vergessene Texte und Autoren neu erschlossen. Im Zentrum steht das aufklärerische Projekt der Neubegründung und -legitimation von Werten und Normen durch den Entwurf einer 'Naturmoral'. Das besondere Interesse gilt den impliziten logischen Widersprüchen, die das Drama im Medium der Fiktion inszeniert; sie werden als mentalitätsgeschichtlicher Indikator einer epochalen systemimmanenten Normenkrise deutbar. Der Vergleich mit dem zeitgenössischen theoretischen Diskurs der Moralphilosophie vermag die spezifische kulturelle Leistung der Literatur zu zeigen.
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