Wenn ein Mensch seine Erinnerung verliert, dann ist er krank. Das gilt ebenso für Gesellschaften, Völker und die gesamte Menschheit. Wird darüber hinaus die Verantwortung für die eigenen Taten der Vergangenheit abgelehnt, entsteht nicht nur ein Verlust von Freiheit, sondern in bezug auf die Vergehen eine zweite Schuld. Dieser zweiten Schuld versuchen wir mit diesem Buch entgegenzuwirken. Vor allem geht es dabei um die unglücklichen Verstrickungen mancher Anthroposophen in das Nazi-Regime während der Zeit des Faschismus, als alle anthroposophischen Einrichtungen verboten waren. Während einige Anthroposophen im KZ saßen, ließen sich manch andere mit dem System ein. Dieses heiße Eisen wollen wir nicht verschweigen. Über die zweite Schuld der Deutschen spricht auch Ralph Giordano. Imanuel Geiss stellt die Zusammenhänge und verschiedenen Positionen des Historikerstreits dar, und Christoph Lindenberg äußert sich als Anthroposoph über die Zeit des Nationalsozialismus. Dieses Buch trägt dazu bei, daß die Vergangenheit nicht in Vergessenheit gerät.