It was designed to be the crowning glory of his academic career, yet for centuries it remained almost totally ignored. The present volume contains the first scholarly edition of Karl Philipp Moritz' magnum opus on classical studies »Anthousa or the Treasures of Roman Antiquity« (1791), complete with a detailed commentary. The commentary examines the work in the context of the historical discipline of antiquitates and provides a careful analysis of the wide range of sources Moritz drew upon. In so doing it focuses attention on the author, in a hitherto unprecedented way, as an agent of literary transmission and an inheritor of the occidental tradition.
Es sollte die Krönung seiner wissenschaftlichen Laufbahn bilden - und blieb doch über Jahrhunderte fast unbeachtet: Mit dem vorliegenden Band wird das altertumskundliche Hauptwerk von Karl Philipp Moritz, »Anthusa oder Roms Alterthümer« (1791), erstmals in einer philologisch zuverlässigen und sorgfältig kommentierten Ausgabe vorgelegt.
Der Kommentar zeigt die komplexe Textstruktur unter dem schlichten Erzählton auf und analysiert Moritz' Darstellungstechnik der Verschränkung und Potenzierung heterogenen Quellenmaterials, die dem Werk den Charakter eines literarischen Experiments gibt. Auf der anderen Seite tritt der Autor in bisher ungeahntem Maße als Teilhaber der Überlieferung und Erbe der abendländischen Tradition in den Blick. In das Werk über die römischen Altertümer sind - vielfach lateinische - Quellen aus zwei Jahrtausenden eingegangen, von antiken Klassikern über Kompendien der humanistischen Gelehrsamkeit bis zu Auszügen aus Goethe und Kant: Das verbreiteteMoritz-Bild vom spontan-voraussetzungslosen Einzelgänger erhält durch diesen Befund eine wichtige Ergänzung.
Als Teil eines ursprünglich größer angelegten Werkkomplexes handelt »Anthusa« von den Festen und Riten der römischen Religion. In ihrer Interpretation hat Moritz den Weg von einer inhaltsfixierten, durch christliche Polemik geprägten Sichtweise zu einer stärker "strukturalistischen" Deutung gebahnt. Nach den Kategorien der von ihm entwickelten Ästhetik erschließt er die Äußerungen antiker Religiosität als Entsprechungen des Kunstschönen und damit auf eine Weise, die dem ausgeprägten Formalismus dieser Religion entspricht.
Es sollte die Krönung seiner wissenschaftlichen Laufbahn bilden - und blieb doch über Jahrhunderte fast unbeachtet: Mit dem vorliegenden Band wird das altertumskundliche Hauptwerk von Karl Philipp Moritz, »Anthusa oder Roms Alterthümer« (1791), erstmals in einer philologisch zuverlässigen und sorgfältig kommentierten Ausgabe vorgelegt.
Der Kommentar zeigt die komplexe Textstruktur unter dem schlichten Erzählton auf und analysiert Moritz' Darstellungstechnik der Verschränkung und Potenzierung heterogenen Quellenmaterials, die dem Werk den Charakter eines literarischen Experiments gibt. Auf der anderen Seite tritt der Autor in bisher ungeahntem Maße als Teilhaber der Überlieferung und Erbe der abendländischen Tradition in den Blick. In das Werk über die römischen Altertümer sind - vielfach lateinische - Quellen aus zwei Jahrtausenden eingegangen, von antiken Klassikern über Kompendien der humanistischen Gelehrsamkeit bis zu Auszügen aus Goethe und Kant: Das verbreiteteMoritz-Bild vom spontan-voraussetzungslosen Einzelgänger erhält durch diesen Befund eine wichtige Ergänzung.
Als Teil eines ursprünglich größer angelegten Werkkomplexes handelt »Anthusa« von den Festen und Riten der römischen Religion. In ihrer Interpretation hat Moritz den Weg von einer inhaltsfixierten, durch christliche Polemik geprägten Sichtweise zu einer stärker "strukturalistischen" Deutung gebahnt. Nach den Kategorien der von ihm entwickelten Ästhetik erschließt er die Äußerungen antiker Religiosität als Entsprechungen des Kunstschönen und damit auf eine Weise, die dem ausgeprägten Formalismus dieser Religion entspricht.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Historisch-kritische Ausgaben, wie man sie in Deutschland liebt, haben im schlechten Fall den Effekt eines Sarkophags, der den Autor ein für allemal unter all dem Wissen begräbt, das die Kommentarbände füllt. Und im besten Fall, der, so der Rezensent Ernst Osterkamp, der bei den ersten beiden Bänden der Karl-Philipp-Moritz-Ausgabe eingetreten ist, bewirken sie eine erstaunliche Verlebendigung. Nötig hat das der neben dem "Anton Reiser" bisher erschienene Kunst-Band "Anthusa oder Roms Alterthümer" allemal, schließlich ist er das heute wohl unbekannteste Buch des Verfassers. Geplant war ein "großes altertumskundliches Werk", heraus kam ein Torso, der sich auf die römischen Feste beschränkt. Der "glänzenden Quellenkenntnis" der Herausgeberin Yvonne Pauly sei es zu verdanken, dass das Buch nun im Kontext der zeitgenössischen Forschung lebendig werde. Freilich mache die Quellenarbeit auch unmissverständlich klar, dass wenig eigene Forschung und nur sehr begrenzte Primärkenntnis aus dem Werk spreche. Als Destillat aus der mit großem Fleiß durchgearbeiteten Forschungsliteratur sei "Anthusa" wohl doch nicht mehr, zitiert Osterkamp Yvonne Pauly, als eine "populärwissenschaftliche Leistung".
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Dieser erste erschienene Band der Moritz-Ausgabe weckt hohe Erwartungen an alle folgenden und lässt hoffen, dass die Herausgeberin weitere Bände dieser Edition betreuen wird."
Andrea Hübner in: Germanisch-romanische Monatsschrift 2/2007
Andrea Hübner in: Germanisch-romanische Monatsschrift 2/2007