Die 68er-Bewegung war antiamerikanisch, so eine gängige Meinung. Doch gab es in der bundesdeutschen 68er-Bewegung tatsächlich einen manifesten Antiamerikanismus? Und wenn ja, waren die Aktivisten im Allgemeinen antiamerikanisch oder beschränkten sich Ressentiments gegenüber den Vereinigten Staaten nur auf einen Teil der Bewegung? Wo genau beginnt Antiamerikanismus, wann ist ein Angriff auf die Vereinigten Staaten nicht mehr nur legitime Kritik, sondern offenbart eine tiefer liegende Abneigung? Und schließlich: Wie reagierten die US-Amerikaner auf die Ablehnung, die ihnen von Teilen der deutschen Nachkriegsjugend entgegengebracht wurde? Diesen Fragen nähert sich der Autor Jakob Meyer in dem vorliegenden Buch. Anhand der Ereignisse in West-Berlin - angefangen bei den ersten Studentenprotesten 1965 bis hin zum Ende der Außerparlamentarischen Opposition 1969 - zeigt er auf, wo sich der Antiamerikanismus in der 68er-Bewegung offenbarte. Hierfür greift er auf eine Vielzahl an Quellen der Protestbewegung sowie auf US-amerikanische Quellen zurück. Das Ergebnis ist ein Muss für alle, die sich kritisch mit dem Amerikabild der 68er beschäftigen.