Gefeiert als vielversprechendster Dichter seiner Generation, kehrte Kirill Medvedev vor rund 10 Jahren dem Literaturbetrieb den Rücken. Er verweigerte öffentliche Lesungen, gab das Copyright seiner Texte auf und veröffentlichte sie fortan im Internet: "für alle", um seine "intellektuelle Souveränität wiederherzustellen". Seine radikale und kompromisslos selbst gelebte Kritik an den Umständen in Russland und dem entfesselten globalen Kapitalismus führte ihn zum politischen Aktivismus von unten. Antifaschismus für alle versammelt nun Texte aus einem Jahrzehnt - erzählende Gedichte, wütend,…mehr
Gefeiert als vielversprechendster Dichter seiner Generation, kehrte Kirill Medvedev vor rund 10 Jahren dem Literaturbetrieb den Rücken. Er verweigerte öffentliche Lesungen, gab das Copyright seiner Texte auf und veröffentlichte sie fortan im Internet: "für alle", um seine "intellektuelle Souveränität wiederherzustellen". Seine radikale und kompromisslos selbst gelebte Kritik an den Umständen in Russland und dem entfesselten globalen Kapitalismus führte ihn zum politischen Aktivismus von unten. Antifaschismus für alle versammelt nun Texte aus einem Jahrzehnt - erzählende Gedichte, wütend, zärtlich, voller Gewalt und sie gleichzeitig verdammend, sowie Essays über Literatur und Politik. Seine Texte sind somit nicht nur beeindruckende Literatur, sondern auch brennendes Zeugnis des Wunsches nach Veränderung und der Überzeugung, dass diese möglich ist.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Kirill Medvedev, 1975 in Moskau geboren, ist Schriftsteller, Übersetzer, Gitarrist und Sänger der Band Arkady Kots. Seine Texte wurden vielfach übersetzt und erregten international Aufmerksamkeit. Er lebt als politischer Aktivist und einer der Verleger der Freien Marxistischen Presse in Moskau. Matthias Meindl, 1978 in Erlangen geboren, unterrichtet am Slavischen Seminar der Universität Zürich. Er forscht zu russischer Gegenwartsliteratur und -kunst und zu russischem Aktivismus, sowie zu weiteren Schnittmengen von Ästhetik und Politik, auch in (Ex-)Jugoslawien. Er übersetzt seit 2010 Texte von Kirill Medvedev, u. a. für das »Schreibheft«. Georg Witte, 1952 in Arnsberg geboren, lehrt am Peter-Szondi-Institut und am Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die russische Literatur des 18. Jahrhunderts, die russischen Avantgarden, inoffizielle Kunst in der Sowjetunion sowie Materialität der Schrift und die Ästhetik des Dings.
Rezensionen
»Aus diesen Texten lässt sich viel lernen über die russische Kultur seit dem Ende der Sowjetunion und über den Kontext, in dem sich kritisches Denken und Gegenkultur in Russland heute bewegen. Medwedews Blick ist differenziert; er analysiert die Widersprüche des Kapitalismus und die Besonderheiten der russischen Gesellschaft genau. [...] Der Band 'Antifaschismus für alle' bietet die Gelegenheit, einen wichtigen politischen und poetischen Autor des heutigen Russlands kennenzulernen.« Norma Schneider Neues Deutschland 20200215
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