Bitte beachten Sie, dass dieser Titel überwiegend aus Inhalten besteht, die im Internet kostenlos erhältlich sind (z.B. aus der Wikipedia-Enzyklopädie). Antijudaismus im Neuen Testament (NT) ist seit Beginn des 20. Jahrhunderts, besonders seit 1945, ein Thema der NT-Forschung. Dabei werden Aussagen im NT gegen Juden, die eine Verwerfung des gesamten erwählten Gottesvolks, der Israeliten, nahelegen, aus ihrer historischen Entstehungssituation erklärt. Ob und wieweit sie prinzipielle Judenfeindlichkeit ausdrücken, ist umstritten. Traditionelle christliche Substitutionstheologie berief sich oft auf solche NT-Aussagen, um den Antijudaismus im Mittelalter und in der Neuzeit zu begründen. Damit rechtfertigten Kirchen, christliche Regierungen und Bevölkerungsmehrheiten häufig Diskriminierung, Ausgrenzung und Verfolgung der jüdischen Minderheiten in der Christentumsgeschichte. Ein Teil der dadurch zustande gekommenen antijudaistischen Vorurteile und Klischees bereitete den Antisemitismus(bis 1945) mit vor und wirkte mit diesem zusammen bis hin zum Holocaust an den europäischen Juden. Diese Wirkungsgeschichte spielt im Jüdisch-christlichen Dialog seit 1945 eine bedeutende Rolle.