Gustav Landauer wollte den Menschen Auswege aus der Anonymität und Isolation ihrer Lebensverhältnisse jenseits von Individualismus und Kollektivismus im Verständnis von sozialer Individualität in Gemeinschaft eröffnen. Hierbei war er nicht gewillt, bei einer von ihm immer wieder eingeforderten Gesellschaftskritik stehen zu bleiben. Vielmehr forderte er, aus dem Fundus anarchistischer Theorien schöpfend, dazu auf, system-oppositionelle Haltung zu verbinden mit konstruktivem, individuell und sozial verantwortlichem Handeln, um so die libertäre Lebenswelt zu verwirklichen. Im Zentrum seines Denkens und Handelns stand die Überzeugung, dass sich die Menschen in ihrem gesellschaftlichen Engagement wiedererkennen müssen. Das Erstrebte, nämlich die restrukturierte Gesellschaft, müsse bereits auf dem Weg dorthin deutlich identifizierbar sein.Die im vorliegenden Band "Antipolitik" der "Ausgewählten Schriften" Gustav Landauers abgedruckten Texte legen den Schwerpunkt auf Geschichte und Programmatik des "Sozialistischen Bundes" (1908-1915). Sie versammeln Landauers bedeutende, bis heute aktuellen Aufzeichnungen unter der Überschrift "Wege in die Gemeinschaft" hin zu einer kommunitären, föderalistischen Restrukturierung der Gesellschaft.
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