Norman Finkelsteins polemisches Plädoyer gegen die Instrumentalisierung des Holocaust und den Mißbrauch der Geschichte.
An Norman G. Finkelstein scheiden sich die Geister. Ist er »ein jüdischer Dissident, wie Hannah Arendt zu ihrer Zeit«, dessen Bestseller »Die Holocaust-Industrie« die Wirkung der großen Polemik« hatte (Lorenz Jäger, FAZ), oder ist er nur ein Verschwörungstheoretiker, wie seine wissenschaftlichen Gegner sagen? Wieder greift er ein heißes Eisen auf: Israel und viele seiner Fürsprecher, besonders in den USA, benutzten den Antisemitismus, so Finkelstein, um die Menschenrechtsverletzungen gegenüber den Palästinensern zu bemänteln, sich gegen Kritik zu immunisieren. Detailliert belegt er, wie der Antisemitismusvorwurf immer dann eingesetzt wird, wenn die aus seiner Sicht berechtigte Kritik am Vorgehen in den besetzten Gebieten zu laut wird. Zu Unrecht sieht die israelische Politik sich als Opfer, sagt Finkelstein. Durch Wahrheit und Klarheit, nicht durch falsche Rücksichtnahme, bekämpft man den Antisemitismus am wirkungsvollsten. Darin unterstützt den Autor die israelische Menschenrechtsanwältin Felicia Langer mit ihrem Vorwort.
An Norman G. Finkelstein scheiden sich die Geister. Ist er »ein jüdischer Dissident, wie Hannah Arendt zu ihrer Zeit«, dessen Bestseller »Die Holocaust-Industrie« die Wirkung der großen Polemik« hatte (Lorenz Jäger, FAZ), oder ist er nur ein Verschwörungstheoretiker, wie seine wissenschaftlichen Gegner sagen? Wieder greift er ein heißes Eisen auf: Israel und viele seiner Fürsprecher, besonders in den USA, benutzten den Antisemitismus, so Finkelstein, um die Menschenrechtsverletzungen gegenüber den Palästinensern zu bemänteln, sich gegen Kritik zu immunisieren. Detailliert belegt er, wie der Antisemitismusvorwurf immer dann eingesetzt wird, wenn die aus seiner Sicht berechtigte Kritik am Vorgehen in den besetzten Gebieten zu laut wird. Zu Unrecht sieht die israelische Politik sich als Opfer, sagt Finkelstein. Durch Wahrheit und Klarheit, nicht durch falsche Rücksichtnahme, bekämpft man den Antisemitismus am wirkungsvollsten. Darin unterstützt den Autor die israelische Menschenrechtsanwältin Felicia Langer mit ihrem Vorwort.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Kein Zündstoff, kein Stein des Anstoßes, "kein Skandal". Nichts an Norman G. Finkelsteins Studie über den "Antisemitismus als politische Waffe" ist - anders als bei seinem Werk über die Holocaust-Industrie - umstritten oder bestreitbar, meint Rezensent Hans-Martin Lohmann. Der Autor übt gleichermaßen an Israel und den USA Kritik für ihren Umgang mit dem nationalsozialistischen Völkermord. Er moniert, dass hier unter dem Mantel des Vorwurfs von Antisemitismus systematisch Völker- und Menschenrecht gebrochen würden. Ja, das beklagten auch amnesty international und Human Rights Watch, stellt Lohmann fest. Was der Rezensent gleichwohl gegen Finkelsteins Werk einzuwenden hat, ist, dass dieser mit keiner Silbe darauf eingeht, dass die israelische Angst, die empfindliche Reaktion auf antisemitische Tendenzen, ja doch gerechtfertigt sein könnte, wo es um den erklärten Willen von "Teilen der islamisch-arabischen Welt" geht, den Staat Israel auszulöschen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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