Seit mehreren Jahren sind in Europa und einigen arabisch-muslimischen Ländern vermehrt antisemitische Ausschreitungen und Aktivitäten feststellbar. In diesem Zusammenhang ist seit dem September 2001 auch immer wieder von einem so genannten neuen Antisemitismus die Rede. Dieser, so die Vertreter dieser Position, zeichne sich vor allem durch neue Tätergruppen wie auch durch einen neuen Begründungszusammenhang aus. Demnach vollziehen die neuen Antisemiten eine Verschränkung alter, traditioneller Stereotype mit der politischen Gegenwart im Nahen Osten, respektive dem Staat Israel. Als Träger dieses neuen Antisemitismus werden nun nicht mehr nur Gruppen der politischen Rechten ausgemacht, sondern verstärkt männliche Migranten mit arabisch-muslimischen Hintergrund und Vertreter der radikalen, antiimperialistischen Linken. Sichtbar werden all diese Zusammenhänge in den Begriffen Antisemitismus, Antizionismus, Israekritik sowie deren vielfältigen Überschneidungen und Verflechtungen. Der vorliegende Sammelband geht eben diesen komplexen Beziehungen nach und versucht somit einen Beitrag zu leisten, bei der Entwirrung des scheinbar Unentwirrbaren.