Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Politik - Politisches System Deutschlands, Note: 2,0, Freie Universität Berlin (Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: PS: Theorien über Rassismus, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit Jahrhunderten bestimmen Stereotype und Vorurteile das Sinti- bzw. Romabild der Deutschen: Auf der einen Seite steht das Exotische, das romantisch-abenteuerliche Nomadentum, die heißblütige Esmeralda , die vor den Flammen des Lagerfeuers tanzt. Auf der anderen Seite lauert der kriminelle Vagabund, der gerissene Bettler, der arbeitsscheue Dieb. Romane, Gedichte, Lieder, Filme bedien(t)en diese Klischees (oft auch in Mischungsverhältnissen) ausgiebig.Die menschenverachtende NS-Diktatur kostete mehr als 500.000 Sinti und Roma das Leben, dennoch setzen sich Diskriminierung und Hetze bis in die heutige Zeit nahezu ungebrochen fort.Diffamierende Stereotype werden auch noch immer herangezogen, wenn es um die mediale Darstellung von Sinti und/oder Roma geht. Angesichts der Aufgabe der Medien , am Meinungsbildungsprozeß der Bevölkerung mitzuwirken, erscheint dies besonders besorgniserregend.In der Hausarbeit soll nun untersucht werden, welche stereotypen "Zigeunerbilder" in der bundesdeutschen Presse transportiert werden und in welchem (gesellschaftlichen/politischen) Kontext das geschieht. Den zeitlichen Rahmen setzen einerseits die rassistischen Berichte im Zusammenhang mit den Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen 1992, andererseits die Berichterstattung über die Roma-Proteste angesichts drohender Abschiebung nach Ex-Jugoslawien 2002, wobei beide (Presse-)Ereignisse jeweils genauer untersucht werden.Ausgehend vom "Zigeunerbild" der Deutschen ('positiver' Rassismus / 'negativer' Rassismus) soll dabei auch betrachtet werden, inwieweit eine Wechselwirkung zwischen den diskriminierenden Alltagsstereotypen und den durch die Presse vermittelten Bildern besteht (u.a. mit welchen rassistischen Kategorien argumentiert wird [ethnisch, sozial etc.]), in welchem Zusammenhang auf das 'Zigeuner-Sein' hingewiesen und was damit (bewußt oder unbewußt) bezweckt/erreicht wird. Zudem soll aufgezeigt werden, welchen Zugang Minderheiten wie Sinti bzw. Roma selbst zur Presse haben.
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