Bukarest in den 1980er Jahren. Mehrere Jahre lang wendet Ceau escu sein Programm der »Systematisierung« auf die rumänische Hauptstadt an: ein Drittel des historischen Zentrums wird dem Erdboden gleichgemacht, um imposante Gebäude zu errichten und breite Alleen zu Ehren des Regimes zu ziehen. Trotz besonderer Verbissenheit im Umgang mit den Kirchen bleiben sieben von ihnen verschont, wobei ihnen eine ebenso außergewöhnliche wie absurde Behandlung widerfährt: sie werden auf Schienen gehoben, versetzt und hinter Wohnblöcken versteckt. Aus dem Stadtbild gelöscht, führen sie ein geheimes Leben in einer verschachtelten Architektur, die die heutige Stadtlandschaft prägt. Die vorliegende kritische Bestandsaufnahme verbindet aktuelle Fotografien mit Archivmaterial und beleuchtet eine wenig bekannte, doch faszinierende politische Stadtgeschichte.Nominiert für den Luma Rencontres Dummy Book Award, Les Rencontres de la Photographie, Arles 2017 sowie für den Unseen Dummy Award, Unseen, Amsterdam 2017.Anton Roland Laub, geboren in Bukarest, lebt und arbeitet in Berlin.
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