Wie kriegt man als Frau die Verrenkung hin, Rap zu lieben und sich dabei permanent beleidigen zu lassen? Antonia Baum ist Schriftstellerin und Eminem gehörte einst zu ihren literarischen Vorbildern. Aber die Welt ist inzwischen eine andere geworden, bestimmte Aspekte der eigenen popkulturellen Biografie lässt man lieber verschwinden. Was also macht Antonia Baum zwanzig Jahre nach dem Rapklassiker »Stan« mit dieser misogynen, homofeindlichen, weißen Eminem-Leiche in ihrem Keller? Ist das Konzept »Leiche im Keller« eine gute Idee? Und kann es sein, dass Eminem trotz allem ein genialer Rapper war?
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»Antonia Baums 'Eminem' ist ein Unikum von einem Buch: Coming Of Age Geschichte, Pophit und - gibt's das? - Spiegel-Autobiografie: Die Autorin schaut auf ihr Objekt und sieht sich selbst im Spiegel. Toll.« Klaus Walter SRF Kultur Literatur im Gespräch 20210113
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Philipp Bovermann liest Antonia Baums Buch als sehr persönliche Beantwortung der Frage, was es bedeutet, als Frau "Ich" zu schreiben. Baum geht zurück zu einem ihrer Idole, dem Rapper Eminem, dessen Kunst sie einst beeindruckte, der sie retrospektiv wegen seiner Frauenfeindlichkeit aber nur noch abturnt. Bovermann erkennt darin Feuilleton-Diskussionen wieder und die Entwicklung eines Musikgenres, in dem es nicht mehr möglich sei, Frauen zu beschimpfen, ohne selbst als Loser dazustehen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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